Inhalt
1. Lage/Topographie/Erschließung
2. Der Anstieg
3. Das Observatorium
4. Die Abfahrt
Links: HP Observatorium, Broschüre 2019
Lage
Der Hohe Sonnblick im Alpenhauptkamm bildet den Talschluss des Rauriser Tals (Hüttenwinkeltal). Er gehört er zur Goldberggruppe und liegt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern.
Eine charakteristischen Felspyramide mit 3106m über NN bildet den steilen Gipfelstock, auf dem sich das meteorologische Sonnblickobservatorium und eine alpine Schutzhütte, das Zittelhaus, befindet.
Umgebende Gletscher
Goldbergkees S/O
Kleinfleißkees W
Pilatuskees N
Erschließung
Funde lassen darauf schließen, dass bereits am Ende der Jungsteinzeit vor etwa 4000 Jahren nach Gold geschürft wurde. Im Gebiet des Hohen Sonnblick, insbesondere um Kolm Saigurn, wurden nachweislich von den Kelten und Römern die Goldvorkommen abgebaut.
Ende des 13. Jahrhunderts begann die Hochblüte des Goldbergbau im Bereich Rauris-Kolm Saigurn.
Am Ende des 14. Jahrhunderts waren in Salzburg erstmals in großem Umfang Goldgulden aus Tauerngold geprägt worden. Goldabbau wurde bis 1930 betrieben.
Der Goldbergbau ist auch Namensgebend für die Goldberggruppe.
Ignaz Rojacher, ein Rauriser Berwerksbesitzer, gründete und eröffnete 1886 die Wetterwarte am Sonnblick.
Anstieg
Das Sonnblickobservatorium
1879 trafen sich in Rom, Italien, aus aller Welt Meteorologen, um eine wissenschaftliche Frage zu klären:
Wie ist die Erdatmosphäre in höheren Luftschichten beschaffen?
Das Sonnblick Observatorium mit der höchstgelegenen permanent besetzten Wetterstation
der Alpen wurde von Ignaz Rojacher gebaut und im Jahre 1886 eröffnet.
Es liegt exponiert und freistehend am felsigen Gipfel des Hohen Sonnblick in 3106m über NN:
– Kernzone des Nationalparks der Hohen Tauern
– keine Aufstiegshilfen in der Umgebung und damit eingeschränkte Erreichbarkeit
– emissionsfreie Stromversorgung des Observatoriums und Einbindung des Zittelhauses
– damit sind die Messeinrichtungen nur limitierten Emissionsquellen des Menschen ausgesetzt
Erfasste Messdaten:
– Meteorologie (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag+Schneehöhen, Wind)
– UV-Strahlung/Ozon
– Spurengas/Luftschadstoffe
– Aerosole
– Überwachung der Radioaktivität
– Permafrost
– Eislastmessung/Lawinen
– Glaziologie
IT und Kommunikation
Das Sonnblick Observatorium verfügt über ein eigenes Netzwerk, in das die Daten sämtlicher Messgeräte eingespeist werden. Neue Geräte können in das Netzwerk integriert werden und Remote kann von den Berechtigten auf die Daten zugegriffen werden.
Zur Datenspeicherung dienen lokale Speicher, sowie die Nutzung einer Cloud-Lösung.
Das Sonnblick Observatorium ist Mitglied in unterschiedlichen wissenschaftlicher Netzwerken.
Absolutes Temperaturmaximum: +15,3 °C am 30.06.2010
Abolutes Temperaturminimum: -37,4°C am 02.01.1905
Max. Monatsniederschlag. 490mm in 05/1962
Max. Tagesniederschlag: 183mm in 10/1986
Max. Gesamtschneehöhe: 11,90m in 05/1944
Max. Windstärke 201,6 km/h am 20.12.1993
Die Führung durch die Innenräume durch die Leiterin der Sonnblick-Obervatoriums, die Meteorologin Elke Ludewig:
Die Materialseilbahn
Über 60 Jahre, bis 2017, war das luftige „Kisterl“ im Einsatz:
Neue Werksseilbahn seit 2019
Abfahrt
Noch eine Frage lieber Franz: arbeiten da oben auch noch Techniker oder nur Meteorologen?
LG
Anette
Liebe Anette,
die zwei Wetterwarte, die die laufende vor Ort Betreuung des Observatoriums durchführen, sind keine studierten Meteorologen sondern in erster Linie Techniker.
Siehe auch: https://www.sonnblick.net/de/ueber-uns/organisation/sonnblick-team/
LG, Fran
Danke für den schönen Link Franz! Es freut mich sehr zu wissen, dass es noch bemannte Bergwetterstationen gibt. In Deutschland sind die ja nun Geschichte, sehr traurig. Eine traumhafte Arbeitsstelle da oben!!!
LG
Anette
Tolle Reportage aus einer total anderen Welt, die doch so nah ist. Ich habe die WebCam dieser Station ständig auf dem Screen, weil sie das ultimative Wetterstationsfeeling gibt. Danke für die Inneneinblicke! Wer da oben tagelang arbeitet, muss mit sich selbst in tiefsten Frieden sein.
LG
Anette
Vielen Dank für den sehr interessanten Artikel!