Seit Tagen zeigen die Wettermodelle in manchen Rechnungsläufen einen KLT (Kaltlufttropfen), dessen Position von Lauf zu Lauf unterschiedlich erfasst wird. Dabei handelt es sich um ein nur in der mittleren und höheren Troposphäre ausgebildetes Tief, das durch einen Cutoff-Prozess eines Troges entstanden ist. In seinem Bereich muss mit erhöhter Konvektivität und damit mit vielen Wolken und erhöhter Schauerneigung gerechnet werden. Bei der Vorhersage seiner Lageveränderung haben die Wettermodelle ihre liebe Müh‘ und Not. Dem „Hobby“-Meteorologen bereitet so ein Kaltlufttropfen daher großes Kopfzerbrechen. Eine Vorhersage der Wetterentwicklung bis in den Mittelfristzeitraum kommt einem Würfelspiel gleich.
In den kommenden Tagen „irrt“ er noch vor der Iberischen Halbinsel über dem NA herum. Zu Beginn kommender Woche soll er sich dem Kontinent nähern. Ob, wann, wo und mit welcher Intensität der Wettererscheinungen er auf WE/ME übergreift, ist noch nicht belastbar prognostizierbar. Überraschungen sind jedoch möglich!
Insgesamt bleibt zumindest in der zweiten Julidekade das sommerliche Temperaturniveau und ein vorwiegend freundlicher Wettercharakter bestehen. Es dominiert im gesamten Mittelfristzeitraum meist eine NW-Grundströmung, mit der atlantische Luftmassen die Ostalpen erreichen. Kurze hochsommerliche Hitzetage wie heute Mi, morgen Do, und voraussichtlich wieder in der kommenden Woche sind zu erwarten, eine andauernde Hitzewelle (> 3 Tage Tmax über 30°C) ist nach meinen Interpretationen der Simulationen der derzeitigen Wettermodelle unwahrscheinlich. Die größten Unsicherheiten bringt der eingangs erwähnte KLT.
Exemplarisch die Geopotential-/Druckverteilung des aktuellen GFS-Modelllaufes für kommenden Mo und die 500hPa-Temperaturkarte, die den KLT gut darstellt:
Eindrücke aus dem Oberen Triestingtal von den letzten wechselhaften Tagen mit den vorübergehend angenehmen kühleren Temperaturen:
Lieber Franz,
ich schliesse mich der Claudia an, diese Kaltlufttropfen sind mir himmlische Gnade und Hoffnung in brütend heissen Tagen. Schade, dass man sie nicht willentlich steuern kann. Dann könnte man sie immer dorthin lenken, wo sie gebraucht werden. Ich bin gespannt wo dieser nun rumschlingern wird, das macht Wetter wirklich spannend.
Die Asperitas sah ich neulich bei uns überm Lidl vom Wiener Wald kommend, es müssen die auf Deinem Foto gewesen sein. Schade, dass ich nicht das Handy gezückt habe … aber manchmal stehen dann da genau Leute und die möchte ich nicht verunsichern, wenn ich in deren Richtung knipse, das hat mich schon so manches mal abgehalten.
LG von Anette
P.S. Die Bilder sind natürlich auch toll, vor allem der Asperitas!!!
Danke 🙂
„Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, findet immer wieder Grund zum Staunen“ und mit dem Smartphone, das heutzutage immer dabei ist, lassen sich fast alle Eindrücke festhalten ……….. wenn es nicht gerade ein Schmetterling ist 😉
Ich liebe Kaltlufttropfen, zum einen gestalten sie das Wetter immer bis zuletzt irre spannend und wenn sie uns dann noch die Hitze vom Hals halten… besser geht nicht 🙂
Vielen Dank für die Analyse!
LG Claudia