Kontinentale Lufmassen arktischen Ursprungs, die den ganzen Winter große Distanz zu den Alpen hielten, haben aus NO große Teile Europas geflutet. Advektivfrost mit einem Tmin von -6,6 °C gestern Mo früh hat den Frühjahrsblühern im Garten „nicht gut getan“. Auch der Bärlauch in den Wäldern wurde „gefrostet“. Dank mittelhoher Wolken aus NO liegt das Tmin heute Di aktuell „nur“ bei knapp -5 °C. Ähnlich wird es morgen Mi sein.
Auch wenn der Kaltluftzustrom aus NO abreißt, die Luftmasse erwärmt sich trotz hohem Sonnenstand in der zweiten Wochenhälfte nur langsam (Details siehe meine letzte Wochenprognose). Am Wochenende entsprechen die Temperaturen zwar wieder der Jahreszeit, aber nachhaltig ist die Erwärmung nicht. Am Nordatlantik baut sich ein mächtiges Hochdruckgebiet auf, das sich nachfolgend bis Skandinavien ausdehnt. An seiner O/SO-Flanke wird neuerlich polare Kaltluft angezapft und auf den Weg nach S geschickt. Nach aktuellen Simulationen wird sie in den letzten Märztagen die Ostalpen erreichen. Ein Cutoff westl. der Iberischen Halbinsel könnte mit WLA (Warmlufadvektion) dagegenhalten und den Alpenraum zur Kampfzone der unterschiedlichen Luftmassen machen.
Exemplarisch die berechnete Geopotential-/Druckstruktur und das eingezeichnete Strömungsmuster zum kommenden Wochenbeginn:
Wetterbilder von – wegen COVID-19 behördlich verordneter Ausgangsbeschränkungen – nur kurzen MB-Ausfahrten vor der Haustür:
Lieber Franz,
der Blick vor Deiner Haustüre ist aber recht zauberhaft weiträumig. Einladende Bilder, wie immer. Die Narzissen hat´s wohl umgehauen. Was mir Sorgen macht, ist das atlantische Monsterhoch, was ja schon wieder kein Niederschlag bedeutet. Auf jeden Fall ist mein Brunnen leer, ich komme nicht mehr ans Grundwasser. Dass die Luft nun etwas sauberer ist, tut wohl nichts zur Sache mit der ausgesprochenen Dürre im Wiener Becken. Ich höre schon Stimmen, die meinen, dass das Wetter sonniger sei, seit die Flugzeuge nicht mehr fliegen, darüber freue ich mich nun nicht, auf das sonnige Wetter meine ich.
Hast Du irgendeneinen hoffnungsvollen Weitblick, der auf Niederschlag hoffen lässt?
LG von Anette
Liebe Anette,
nennenswerten NS, der die Trockenheit in deiner Gegend lindern könnte, sehe ich in nächster Zeit nicht. Das Atlantikhoch mit einem LD von über 1050hPa steuert zwar Ende des Monats eine markante Kaltfront aus N an die Ostalpen, aber das bringt bei dir kaum NS und nur einen kalten Start in den April gefolgt von leicht antizyklonaler flacher Druckverteilung.
Durch die Glaskugel – und damit bin ich bei Spekulieren, aber es passt zum länger anhaltenden meridionalen Zirkulationsmuster und dem negativ berechneten NAOI – sehe ich die Möglichkeit einer TrM in ca. 10 Tagen gepaart mit einem Adriatief. Letzteres, sollte es annähernd so kommen, müsste sich dann auf Vb-Zugbahn begeben 😉
Ins Grundwasser des Wr. Beckens gelangt heuer wegen der geringen Schneelage auch wenig Schmelzwasser von Schneeberggebiet.
Die Narzissen im Garten sind richtige „Stehaufmännchen“. Nach den frostigen Nächten – heute wieder -6,3 °C – liegen sie flach am Boden, sobald sich die Temperatur dem Gefrierpunkt nähert stehen sie wieder stramm. Die Sternmagnolie dagegen ist völlig erfroren.
LG, Franz