Ab dem Wochenende sommerliche Temperaturen mit steigender Gewittergefahr

Wie ich bereits im Beitrag vom 10. Mai vermutet habe, wird der zu Ende gehende Mai  die längste Serien aufeinanderfolgender überdurchschnittlich warmer Monate seit Beginn der Messgeschichte der ZAMG (13 Monate von April 2018 bis April 2019) beenden. Die Durchschnittstemperatur des Mai wird in Österreich um ca. 2 K  unter dem klimatologischen Mittel (1981-2010) liegen.

Dazu wird der Mai auch  mit deutlich überdurchschnittlichen NS-Mengen bilanzieren. An meiner Wetterstation in Thenneberg fielen bis heute früh im Mai mit 160mm Regen fast die doppelte Menge des durchschnittlichen Mainiederschlags. Und da gibt es heute Mi durch das Zusammentreffen einer Kaltfront aus NW mit dem Adriatief über den Ostalpen noch einiges an Nachschub.

Die bevorstehende Wetterbesserung mit der Überleitung zu sommerlicher Witterung am Wochenende hält sich wie die letzten Tage  an meine Wochenprognose.

 

Bevor ich mich der synoptischen Betrachtung der kommenden Tage widme, ein paar Wetterbilder aus dem Oberen Triestingtal von den letzten Tagen.

 

So:

 

Mo:

 

Di:

 

Aus W dehnt sich nun ein Keil des Azorenhochs über das nördliche ME aus, das abgetropfte Adriatief verlagert sich ins Ionische Meer und verliert langsam seinen Einfluss auf die Ostalpen.
Der Feiertag am morgigen Do bildet den Übergangstag, sowohl hinsichtlich Temperatur als auch bezogen auf den Wettercharakter. Letzte Regenschauer äußersten O und So bzw. im Nordstau, freundlich im W von Vorarlberg bis Tirol:

 

Am Fr setzt zeigt sich bei frühsommerlichen Temperaturen (>20 °C) überall zeitweise die Sonne. Lediglich in den Nordstaulagen halten sich bei nördlicher Anströmung noch dichtere Wolken mit vereinzelten letzten leichten Regenschauern.

 

Das Wochenende wartet unter Hochdruckeinfluss mit viel Sonne und in tiefen Lagen oft mit sommerlichen Temperaturen (25 °C) auf:

 

Zu Wochenbeginn schwächt sich der Hochdruckeinfluss wieder ab. Die Ostalpen liegen zwischen einem zu einem Tief nördlich von Schottland gehörigen breiten Trog und dem Höhentief über Griechenland in einer gradientenschwachen Zone mit labiler Warmluft:

 

Die idealen Voraussetzungen für die Entstehung von Schauern und Gewittern im Tagesgang bei weiterhin sommerlichen Temperaturniveau.

Der noch spekulative Blick auf die Ensemblerechnungen der letzten 4 GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ zeigt trotz der Streuung ab Anfang kommender Woche einen klaren sommerlichen Trend mit überdurchschnittlichen Temperaturen in 1500m und 5500m. Leicht instabil dürfte es aber bleiben:

2 Gedanken zu „Ab dem Wochenende sommerliche Temperaturen mit steigender Gewittergefahr“

  1. Lieber Franz, Accu Weather macht im Netz richtig Angst, dass der Sommer 2019 noch schlimmeres an Hitze und Dürre bringen werde als 2018, wohl aufgrund dieses bekannten Hochdruckmusters – Azorenhoch – kontinentales Hoch über der Ukraine – wenn die wieder eine Brücke bilden, könnte das wohl was werden mit deren Prognosen. Ich hoffe nicht, denn das von Dir beschriebene Höchentief über Griechenland und das nördlich von Schottland spielen ja schonmal dazwischen, das kann ja dann schwülwarme Waschküchenverhältnisse geben, oder?
    LG
    Anette

    1. AccuWeather ist ein kommerzieller amerikanischer Wetterdienst, dessen Prognosen meines Erachtens zur Steigerung der Leseranzahl und Zugriffe sehr „arlamistisch“ ausfallen. Ich halte mich da lieber an die seriösen staatlichen Wetterdienste (NOAA, NASA). Eine positive Temperaturabweichung ist zwar wahrscheinlich, aber ein extremer Hiztzesommer ist nach deren letzten Langfristprognosen nicht zu erwarten.
      Solange sich das Höhentief über dem ägäischen Raum halten bzw. regenerieren kann, wird die Hochdruckbrücke Azorenhoch-Kontinentalhoch über ME nicht dauerhaft sein. Wie du schon schreibst, wird dann ein eher schwülwarmer und zu Gewittern neigender Wettercharakter vorherrschen. Wie lange der Tiefdruckeinfluss bei Griechenland bestehen bleibt, wird sich zeigen.
      Was mir auffällt, ist die positive Temperaturabweichung über der Sahara. Man kann nur hoffen, dass diese Luftmasse durch einen Atlantik/WE-Trog mit großer Amplitude nicht angezapft wird.
      LG, Franz

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