Dem „schafskalten“ Wetterabschnitt folgt ab Mitte kommender Woche ein langsamer aber stetiger Temperaturanstieg mit gleichzeitiger Zunahme des Luftdrucks von SW.
Das Azorenhoch weitet sich mit warmen Luftmassen in den Mittelmeerraum aus und beeinflusst dabei zunehmend auch den Alpenraum.
Ein sommerlicher Juniausklang kündigt sich an.
Auch der Start in den Juli sieht für Sommerfreunde vielversprechend aus 🙂
Kurzfassung meiner Prognose für die kommenden Tage:
Mit dem Zustrom subpolarer Meeresluft aus NW wird heute Sa der Höhepunkt der Schafskälte erreicht. Im Nordstau häufig Niederschlag mit Schnee bis unter 2000m; nordföhnig mit viel Sonne im Süden; wechselhaft mit Schauern im Osten.
In der Höhenkaltluft des durchschwenkenden Troges sind in den Quellungen nachmittags/abends nach Osten zu neben Schauern auch einzelne Gewitter möglich.
Morgen So langsame Beruhigung aber weiterhin wechselhaft: Sonne, Wolken und Schauer, begünstigt bleibt weiterhin der Süden.
Mit Rückdrehen der Strömung auf W wird der Mo deutlich wärmer. Nach freundlichem Beginn entstehen in der labilen Luft häufig Quellwolken mit lokalen Schauern.
Mit einer Kaltfrontpassage wird der Di ungemütlich: wieder kälter , windig und feucht.
Ab Mi geht es bergauf in Richtung Sommerwetter 🙂
Synoptische Analyse mit Ausblick:
Mit einer NW-lichen Strömung quert heute an der NO-Flanke des breiten Azorenhochs eine Kaltfront gefolgt von einem Kaltlufttrog. In diesem erfolgt auf 5000m ein Temperaturrückgang auf unter -20°C, wodurch die Luftmasse stark labilisiert wird:
Im Laufe des morgigen So – dem kalendarischen Sommerbeginn – dreht die Höhenströmung langsam auf W zurück, sodass uns am Mo wieder mildere atlantische Luftmassen erreichen:
Der Di steht dann im Zeichen einer neuerlichen Kaltfront, die zwischen einem Tief über der Ostsee und einem nach N gerichteten Azorenkeil die Alpen erreicht:
Auf obiger Druckkarte ist bereits ein markantes Tief südlich von Grönland zu erkennen. Dieses bleibt in der Folge weitgehend ortsfest und wird immer wieder regeneriert, An seiner Vorderseite wird ein Keil des Azorenhoch ins westliche Mittelmeer und etwas verzögert bis ME gelenkt. Mit dieser Umstellung, die am Mi eingeleitet wird, erfolgt ein langsames Rückdrehen der Grundströmung auf WSW:
In der in den letzten Junitagen amplifiziert das Atlantiktief, die zu uns advehierte Luft kommt mit der weiter auf Süd drehenden Zirkulation aus subtropischen Breiten (Azoren):
Es würde mich nicht überraschen, wenn aus dieser Entwicklung eine neuerliche, zumindest vorübergehende, Hitzewelle entsteht.
Ein Blick auf die großskalige, über die Ensemblerechnung gemittelte Wellenstruktur der NH mit der resultierenden Druck- und Temperaturverteilung zeigt eine antizyklonale (hoch-)sommerliche GWL für Julianfang für WE und ME:
Der sommerliche Ausblick ist in den Meteogrammen für Osten/Süden/Westen unverkennbar:
Osten/Oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig:
Der tägliche Blick aufs wettereck ist mittlerweile schon Pflichtprogramm für mich geworden! Sehr professionell! Und tolle naturaufnahmen aus unserer schönen Region! Weiter so!
Liebe Grüße aus altenmarkt!
Servus Alex, das freut mich 🙂
Die Wetterküche ist hochinteressant und hat einiges zu bieten, auch wenn´s nicht immer so schmeckt, wie aus deiner Küche 😉
http://www.zumschwarzenadler.at/
LG, Franz