Nach dem Abzug der gestrigen Kaltfront bleibt es die kommenden drei Tage recht mild. Dabei gelangt Österreich von heute Do bis morgen Fr unter schwachen Zwischenhocheinfluss.
Nach rascher Auflösung der Restwolken im Nordstau gibt es heute viel Sonne mit Quellwolken im Tagesgang und einzelnen gewittrigen Regenschauern über dem Berg- und Hügelland. Morgen im Laufe des Nachmittags Wolkenaufzug mit Schauern und Gewittern in der Westhälfte, sonst weiterhin recht sonnig.
Störungen zum Wochenende bringen unbeständiges Wetter.
Am Sa nur mehr anfangs im Osten aufgelockert, danach wie im übrigen Land bei noch milden Temperaturen häufig teils schaueratiger Regen; vereinzelt auch Gewitter.
Deutliche Abkühlung bringt der So mit einer Kaltfront aus NW, dafür lassen die Niederschläge im Laufe des Tages rasch nach.
Ab Mo, dem Beginn der Eisheiligen, bringt ein Ableger des Azorenhochs steigende Temperaturen und viel Sonne. Zumindest bis Mi herrscht dann recht stabiles Frühsommerwetter.
Mit Beginn des verlängerten Wochenendes zu Christi Himmelfahrt steigen die Unsicherheiten. Es wird aber voraussichtlich erst mit der „kalten Sophie“ wieder unbeständiger und in weiterer Folge auch deutlich kühler werden.
Synoptische Analyse
Die Frontalzone verläuft weiterhin von Neufundland weit südlich am Atlantik, über die Azoren , Biskaya und das nördliche ME.
Dabei liegen die Ostalpen heute und morgen auf der antizyklonalen Seite in einem schwachen Zwischenhoch:
Ein Kurzwellentrog über Frankreich markiert eine Störung, an dessen Vorderseite am späten Fr recht warme und labile Luftmassen zu den Ostalpen gesteuert werden. Dabei ist im Westen mit der Ausbildung von Gewittern zu rechnen.
Am Samstag liegt die Front über Österreich; es kommt verbreitet zu schauerartigen Regenfällen:
Am So amplifiziert der Atlantiktrog, wobei sich an seiner Vorderseite ein mächtiger mit Warmluft gefüllter Rücken bis Westeuropa aufwölbt:
An seiner Ostflanke quert uns zügig eine Kaltfront mit spürbarer Abkühlung und Regen, der im Nordstau am längsten anhält. Im Osten und vor allem im Süden rasch trocken und Auflockerungen:
Ab Mo liegt ME unter Hochdruckeinfluss. Die Temperaturen steigen bis Mi auf sommerliche Werte:
Die Gewitteranfälligkeit nimmt zur Wochenmitte zu.
In weiterer Folge kräftigt sich das weit zurückgedrängte Azorenhoch wieder. Der Atlantiktrog wird flacher, die Frontalzone zonalisiert.
Der Feiertag (Christi Himmelfahrt) dürfte den Höhepunkt des sommerlichen Wetterabschnitts darstellen:
Pünktlich zur „kalten Sophie“, der letzten im Bunde der fünf Eisheiligen, kündigt sich eine Umstellung auf unbeständiges, kühleres und niederschlagsanfälliges Wetter an.
Eine neuerliche Unwetterlage im Zuge der Umstellung ist nicht auszuschließen.
Die Bezeichnung “Eisheilige” geht auf auf jahrhunderte lange Erfahrung und Wetterbeobachtung zurück. Meteorologisch betrachtet hat sich in der ersten Maidekade zwischen dem bereits stark erwärmten Kontinent und dem noch kühlen Ozean ein starker Temperaturgradient gebildet. Damit verbunden sind häufig Kaltluftvorstöße um Mitte Mai und Frostnächte bei Aufklaren. Das Wetterphänomen “Eisheilige” hat in den letzten Jahrzehnten mit der zunehmenden Klimaerwärmung allerdings an Bedeutung verloren.
Meteogramme
Osten/oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig:
Danke für deine ausführliche Analyse, Franz. Mit Begeisterung lese ich immer darin.
Ich schreibe dir heute vor allem, weil mir das Bild mit dem Löwenzahn so gut gefällt. Wunderschön diese Farben…
Sonnige Grüße
Haimo