Wettertechnisch verlief die Woche für den (Hobby-)Meteorologen bei schwachem Hochdruckeinfluss recht unspektakulär. Dafür waren die Bedingungen optimal, um fantastische Naturphänomene zu beobachten.
Am Di blieb uns der vorhergesagte ungetrübte Sonnenschein verwehrt. Statt des erwarteten fast wolkenlosen Himmels gab es nur Milchglassonne mit konturlosen hohen Wolken im Cs-Niveau und diffuse Sichtverhältnisse. Verantwortlich dafür war das Wetterphänomen Saharastaub. An der Vordeseite eines kleinen aber kräftigen Tiefs im westlichen Mittelmeer/nörlich von Sizilien verstärkte sich die Südströmung:
Mit ihr wurden neben einiger hoher Wolken auch ein Schub Saharastaub bis zu den Alpen geführt.
Ungleich spektakulärer war das Naturschauspiel in der Folgenacht auf Mi. Einer der stärksten Sonnenstürme der letzten Jahre sorgte in Teilen Mitteleuropas für sichtbares Polarlicht.
Von einem Sonnensturm spricht man, wenn bei einem der regelmäßigen Ausbrüche auf der Sonne große Mengen geladener Teilchen ins Weltall geschleudert werden. Erreichen diese elektrisch geladenen Teilchen die Sauerstoff- und Stickstoffatome der oberen Schichten der Atmosphäre kommt es zu elektromagnetischen Prozessen mit den beeindruckenden Lichterscheinungen. In Extremfällen kommt es auch zu Störungen in der Telekommunikation und in Stromnetzen.
Die beiden folgenden Bilder wurden von den Webcams der ZAMG am Sonnblickobservatorium festgehalten:
Einen ausführlichen Beitrag findest du bei der ZAMG.
Nicht nur dabei sondern mittendrin war Andreas Pfoser von AustroControl und aktives Skywarn-Mitglied in Lappland. Grenzgenial und atemberaubend sind seine Foto`s:
Mehr davon mit wissenschaftlichen Ausführungen gibt es auf seiner Homepage: LINK
Das dritte Naturschauspiel war heute Fr am Vormittag bei wolkenlosem Himmel und mit entsprechender Ausrüstung zu beobachten: eine partielle Sonnenfinsternis mit bis zu 63% Abdeckung. Eine totale Sonnenfinsternis gab es von den Färöer Inseln im nördlichen Atlantik bis nach Spitzbergen.
Folgende Bilder stammen von Wolfgang Beranek/Skywarn und wurden in Ybbs/NÖ aufgenommen. Die größte Abdeckung wurde um 10:43 (mittleres Bild) verzeichnet:
Ein wesentlich höherer Abdeckungsgrad wurde in Lappland erreicht:
(c) Andreas Pfoser/Skywarn