Sah es vor wenigen Tagen noch nach einem längeren hochwinterlichen Wetterabschnitt aus, so kündigt sich heute bereits für die ersten Jännertage ein jähes Ende an.
Die Entwicklung im Detail:
von heute Mo bis zum Silvestertag erwarten uns bei Dauerfrost an der Alpennordseite weitere Schneefälle, am intensivsten nach Westen zu (linkes Bild).
Die Neujahrsnacht wird bitterkalt…..in geschützten Aufklarungsgebieten bis -20°.
Zu Jaresbeginn Do/Fr Hochduckeinfluss mit markanter Erwärmung in der Höhe, frostig bleibt es in den Alpentälern und Becken, wo sich Kaltluftseen halten können. Im Flachland greift milder Westwind durch.
Am kommenden Wochenende Kaltfront von NW mit Schnee an der Alpennordseite.
Der bevorstehende Temperatursprung von über 20°K auf den Bergen (siehe Beitragsbild) innerhalb 2-3 Tagen ist zweifelsfrei ein außergewöhnliches Ereignis.
Wie kann es dazu kommen?
Dazu ist ein Blick auf die Druckverteilung in der Arktis notwendig. Die mögliche Verbindung des Azorenhochkeils mit einem Keil des Alaskahochs über den Pol hinweg und damit Fortsetzung unseres kalten Winterwetters wird durch ein neu gebildetes Tiefdruckgebiet über Spitzbergen unterbunden:
Im Zusammenspiel mit dem Hoch nördl. von Alaska lenkt es Kaltluftmassen von Sibirien über den Nordpol hinweg nach NO-Kanada. Diese strömen in weiterer Folge auf den Atlantik, heizen dort die Tiefdrucktätigkeit an und leiten eine neuerliche Zonalisierung der Zirkulation ein. Die Frontalzone bricht bis am Fr (2.1.) bis Skadinavien durch. Der Atlantikkeil mit seiner Warmluft in der mittleren Troposphäre kippt nach Osten und legt sich über die Alpen:
Bereits zum kommenden Wochenede erreicht uns eine Kaltfront aus NW und bringt dem Bergland den Winter zurück; in den Niederungen wird es nasskalt bei leicht positiven Temperaturen:
Alles weitere ist aufgrund der Streuung in den Ensemblerechnungen (siehe Beitragsbild) höchst unsicher. Ich gehe zunächst von einer Fortsetzug des wechslehaften Westwindwetters mit „Berglandwinter“ aus. Die Niederschlagssignale deuten auf weiteren Schneenachschub hin.
Spannend macht die weitere Entwicklung die aktuelle Entwicklung in der Stratosphäre. Die aktuelle Erwärmung hat Potential für ein Major Warming .
Das Entscheidende dabei ist eine Umkehr des zonalen Windes auf 60°N von West auf Ost in der oberen Stratosphäre. Dies pflanzt sich mit Verzögerung nach unten in die Troposphäre fort und schwächt den Polarwirbel (arktische Oszillation wird negativ). Die Folge ist ein Abbremsen des Jetstreams mit einer Meridionalisierung der Zirkulation: es entstehen Hochdruckkeile mit WLA weit nach Norden und als Gegenströmung Austrogungen mit polare Kaltluftmassen weit nach Süden. Solche Zirkulationsmuster sind sehr träge, häufig lange ortsfest, oder sie neigen zu retrograder Verlagerung. Die Chancen, dass bei einer solchen Entwicklung der Atlantik blockiert wird und ME länger in den Einflussbereich eines Troges gelangt, ist groß.
Das Potential für eine solche Enwicklung ist aktuell gegeben, aber nicht sicher. Soweit ich GFS und EZ entnehmen kann, bleiben die letzten Simulatioen bei einem Minor Warming mit Vortexsplit in der Stratosphäre aber die Zonalwindumkehr wird knapp vefehlt. Das kann sich aber noch ändern.
Auch Minor Warmings können die AO schwächen.
Aktuelle Karten mit Temperatur und Zonalwind:
10-Tagesprognose:
Die aktuellen Meteogramme für Osten/Süden/Weten.
Osten/Oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig:
Servus Chris,
ich arbeite daran 😉 😉 😉
Auch ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute für 2015.
Bis zum nächsten Treff………..Schitour oder MB!
LG, Franz
Hallo Franz, ich wünsche dir auf diesem Wege alles Gute im neuen Jahr & hoffe, dass dein Wettereck so gut & hochwertig bleibt, wie es ist – seit du mir deine Visitenkarte bei unserem letzten Treffen (MTB, Eisernes Tor) gegeben hast, schaue jeden Tag rein, ob es was Neues gibt.
Das wichtigste ist jetzt, dass du noch weiteren Schneefall prognostizierst …☺☺☺
Lg c