Übergang zu einer gradientenschwachen Tiefdrucklage

Zwischen dem zum Schwarzen Meer abgewanderten blockierenden Hochdruckgebiet, das den Wettercharakter der letzten Tage bestimmt hat, und einem Cutoff im Bereich der Biskay befindet sich der Alpenraum das gesamte Wochenende über in einer markanten Föhnlage. Dabei gelangt mit einer kräftigen Südströmung in hohen Luftschichten eine Portion Saharasand bis ME. Die feinen Sandkörnchen fungieren als Kondensationskeime für die in der Luft vorhandene Feuchtigkeit, wodurch die Bildung hoher Wolken über dem Gipfelniveau gefördert wird. Insgesamt überwiegt aber der sonnige Eindruck:

Quelle: Skiron

Bis Wochenbeginn stellt sich die Wetterlage nachhaltig um. Es wird unbeständig mit zeitweiligem leichten NS und das Temperaturniveau passt sich wieder an die Jahreszeit an. Die NS-Mengen halten sich aber in Grenzen und dürften nur in den Südalpen (Karnische Alpen, Karawanken) ergiebiger ausfallen. Die SFG liegt bei 1500m.

Aus synoptischer Sicht zeigt die Druckkonstellation am kommenden Mo ein neues blockierendes Hochdruckgebiet über dem NA. An seiner SO-Flanke erfolgt eine Austrogung des Tiefs über der Barentssee quer über ME nach SW bis zum Cutoff über Galizien

 

Der Alpenraum bleibt voraussichtlich die gesamte kommende Woche im Einfluss des stationären flachen Troges. 

Die nachfolgenden Simulationen des aktuellen GFS-Modelllaufes für kommenden Do und Sa zeigen entlang der Südflanke des NA-Hochs eine Verlagerung des Cutoffs vor der Iberischen Halbinsel nach W auf den NA. Die Grundkonstellation der Druckverteilung bleibt aber bestehen und damit verbleibt der Alpenraum im gradientenschwachen Tiefdrucksumpf mit recht unbeständigen Wettercharakter, aber ohne nennenswertem NS.   

 

Die in meinem letzten Analysebeitrag behandelte Sicht auf den sPW (stratosphärischer Polarwirbel) wird weiterhin konsistent simuliert. Eine markante Erwärmung im Polbereich ist im Gange, die Zonalwindumkehr entlang des 60-igsten Breitengrades erfolgt bis Wochenbeginn. Damit sind die Kriterien für ein SSW (sudden stratospheric warming) erfüllt. Möglicherweise erfolgt anschließend der totale Zusammenbruch des sPW und der nahtlose Übergang in ein „final warming„. 
Sobald sich belastbare Auswirkungen dieser spannenden Entwicklung auf die Troposphäre, unsere Wetterküche, vorhersagen lassen, werde ich darauf näher eingehen.

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