Eine Zwischenbilanz nach zwei Drittel des Winters zeigt einen deutlich zu milden und gleichzeitig NS-armen Verlauf. Vor allem auf den Bergen war es oft extrem mild, während in den Niederungen durch die häufigen ruhigen Hochdrucklagen die Eigenproduktion von Kälte auch Eistage, winterliche Raureiflandschaften und Industrieschnee hervorbrachte. Advehierte Kaltluft (Polarluft aus N oder Kontinentalluft aus O) gab es praktisch nicht.
Tendenziell geht es in dieser Tonart weiter, auf den Bergen wird es allerdings kühler und in den Niederungen könnten sich durch die schon stärkere Sonneneinstrahlung die Nebelfelder häufig auflösen.
Bevor der Föhn die letzten Schneereste in der Landschaft „ausradierte“, konnte ich bei einer Mountainiketour auf die Araburg am So noch winterliche Eindrücke festhalten:
Nach dem Föhnende und dem gestrigen Kaltfrontdurchgang setzt sich heute Mi im Laufe des Tages Hochdruckeinfluss durch, der morgen Do bei Zunahme flache Nebelfelder im östl. Flachland anhält. Dabei wird es mit Sonne recht mild!
Eine schwache Front aus NW macht sich am Fr entlang der Alpennordseite mit einem Wolkenband, aber ohne nennenswerten NS bemerkbar.
Das erste Februardrittel dürfte nach übereinstimmenden Modellsimulationen mäßig kalt, NS-arm und leicht wechselhaft verlaufen.
Die wetterbestimmende GWL ist gekennzeichnet durch ein stationäres Sturmtief, das durch Kaltuftausbrüche über die Davisstraße zwischen Südgrönland und Island laufend regeneriert wird. An seiner Vorderseite reicht ein Keil des Azorenhochs und WLA bis Spitzbergen. Östlich davon liegt ein diffuser, mit kontinentaler Kaltluft gefüllter Höhentrog. Die Ostalpen gelangen zwar im Bodendruckfeld unter antizyklonalem Einfluss, in höheren Luftschichten mischen aber die zyklonalen Strukturen des Troges und mäßig kalte Kontinentalluft mit. Die Grundströmung kommt von anfangs aus nördl. Richtung zunehmend aus O und hat keinen NS im Gepäck.
Nachfolgend die vom amerikanischen GFS-Wettermodell simulierten Geopotential-/Druckstrukturen für die ersten Februartage (Sa, Mo, Mi):
Der Blick in die Glaskugel für den erweiterten Mittelfristzeitraum zeigt den vergeblichen Versuch der atlantischen Frontalzone, sich in Richtung Kontinent auszudehnen. Der Atlantik dürfe aber für den Alpenraum durch eine blockierende Hochdruckbrücke, die sich vom NA über Skandinavien zum russischen Kontinentalhoch erstreckt, weiterhin keine Rolle spielen. Die Ostalpen blieben dabei in einer eher kühlen O-Strömung. Schneebringer könnte höchstens Tiefdruckeinfluss aus dem Mittelmeerraum werden. Das ist aber noch spekulativ und wird in meinen kommenden Analysen betrachtet.