Die Inversionslage mit schwer prognostizierbarer Nebel-Sonne-Verteilung, milden Temperaturen auf den Bergen, kühlen Verhältnissen in Kaltluftseen bleibt aus heutiger Sicht bis über die Wochenmitte bestehen. Eine schwach wetterwirksame Störung in der Osthälfte am Di ist nicht nachhaltig. Nennenswerter Neuschnee ist nicht zu erwarten.
Eindrücke, die ich gestern bei einer Hocheckwanderung in den nachfolgenden Bildern festgehalten habe, werden sich in den kommenden Tagen – „gewürzt“ mit Wolkenfeldern in höheren Luftschichten – wiederholen:
Der PW (Polarwirbel) zeigt im heurigen Winter keine Schwächen. Im Gegenteil, er läuft in den nächsten Tagen zu seiner Höchstform auf. Der stratosphärische PW ist kalt und weist eine zentrierte Struktur auf, wie selten um diese Jahreszeit:
Auch in der Troposphäre, unsere Wetterküche, ist der PW gut ausgebildet und lenkt arktische Kaltluft nach NO-Kanada und den Osten der USA. Sie gelangt in den nächsten Tagen auf den milden NA mit den entsprechenden Folgen (Tiefdruckentwicklungen):
Die damit verbundene zunehmende Dynamik über dem NA im Verlauf der nächsten Tage kündigt für die zweite Wochenhälfte eine Wetterumstellung an. Die Grundströmung dreht auf SW, wodurch Pakete subtropischer Luft die Alpen erreichen. Wer noch im Jänner auf Winterwetter hofft, wird enttäuscht sein.
In die Strömung eingebettete Fronten werden in abgeschwächter Form die Ostalpen queren. Neuschnee in höheren Lagen ist höchstens in homöopathischen Dosen zu erwarten. Die Kaltluftseen und der Nebel werden größtenteils vom Wind ausgeräumt, sodass in den Niederungen eine spürbare Milderung erfolgt.
Exemplarisch die Karten mit der Geopotential-/Druckstruktur für kommenden Fr und So vom aktuellen GFS Modelllauf:
In dieser Gangart dürfte es in der letzten Jännerwoche weitergehen. Die großskalige unwinterliche GWL wird modellübergreifend simuliert. Das Timing der Frontpassagen und kurze Einschübe kühlerer Atlantikluft an deren Rückseite aus NW ist offen.
Der Blick in die Glaskugel mit den simulierten Vertikalschnitt des PW Ende des Monats stützt meine getroffene Einschätzung. Er zeigt eine gut strukturierte zylindrische Form von der Troposphäre bis in die Stratosphäre aber aufgrund seiner Lage ohne Potential für Winterwetter im europäischen Sektor:
Quelle: stratobserve.com
Aktualisierung folgt!