Ex-Hurrikan KIRK nimmt Kurs auf Europa

Vermutlich durch die ungewöhnlich weit nach N verschobene ITCZ (innertropische Konvergenzzone) wurde die Entwicklung tropischer Wirbelstürme, aus denen in weiterer Folge Hurrikans entstehen, trotz des warmen Atlantiks im September gehemmt. Dies hat sich nun geändert. Der Major Hurrikan HELENE (Kat 4) hat vergangene Woche im SO der USA große Verwüstungen mit über 200 Tote verursacht. In den amerikanischen Medien reiht sich  HELENE hinter dem katastrophalen Hurrikan KATRINA von 2005 ein.

 

Zwischen Westafrika und der Karibik entsehen nun laufend Tropenstürme, die Hurrikanstärke erreichen. Sie nehmen nicht Kurs auf die Karibik, sondern ziehen über den offenen Atlantik nach N, schwächen sich dabei ab. Umgewandelt in ein außertropisches Triefdrucksystem  erreichen sie in weiterer Folge mit energiereicher Subtropenluft die atlantischen Frontalzone und werden für das Wetter in Europa von großer Bedeutung.
Ex-Hurrikan ISAAC, der erste von insgesamt drei (KIRK, LESLIE), hat bereits an die atlantische Frontalzone angedockt und schaufelt an seiner Vorderseite zu Wochenbeginn extrem milde Subtropenluft in den Alpenraum.
Das Wochenende verläuft dagegen noch relativ kühl. Da sich das Höhentief nur langsam nach NO verlagert  kann sich das Zwischenhoch aus W heute Sa nur im äußersten W und südl. der Alpen zögerlich durchsetzen. Entlang der Alpennordseite und im O bleibt es dagegen trüb, aber meist trocken.
Mehr Sonne ist morgen So österreichweit zu erwarten. Tiefe  Restwolken im O lösen sich im Tagesverlauf auf (s. Beitragsbild).
Mo/Di erreicht subtropische Warmluft aus SW die Ostalpen. Abgesehen von Nebelfeldern wird es entlang der föhnigen Alpennordseite und im O neben hohen Wolkenfeldern sonnig und spätsommerlich mild. Aus SW stauen sich Wolken an den Alpen.
Ab Mi nehmen die Unsicherheiten zu. 
An der Vorderseite des EX-Hurrikans KIRK, der in der Zwischenzeit, schneller als noch in meiner letzten Analyse ausgeführt,  an das atlantische Zentraltief angedockt hat, erreicht ein weiterer Schub subtropischer Warmluft die Ostalpen. Das Sturmfeld von Ex-Kirk dürfte lt. GFS am Do Nordfrankreich, Benelux und NW-Deutschland mit Orkanstärke queren und die Ostalpen verschonen.
An seiner Rückseite wird deutlich kühlere Atlantikluft nach ME gesteuert:

 

Das NHC (national hurricane center) zeigt für Mitte kommender Woche mit LESLIE den nächsten Hurrikan über dem Atlantik, der in die Fußstapfen von KIRK tritt. Für Details ist es noch zu früh.

Zusammenfassen lässt sich sagen, dass mittelfristig insgesamt mildes, aber nicht beständiges Herbstwetter zu erwarten ist. Erst beim Blick in die Glaskugel könnten sich ab Mitte Oktober Chancen auf stabileres „goldenes Oktoberwetter“ auftun.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.