Extrem schwül mit hoher Schauer-/Gewitterneigung verliefen die letzten Tage (Fotos am Beitragsende). Ein ortsfestes Höhentief über dem nördl. Mittelmeerraum steuerte unentwegt feuchtmilde Mittelmeerluft zu den Ostalpen. Mittlerweile ist es über dem Balkan nach SO abgezogen und hat seinen Einfluss verloren.
Nun heißt es: Augen zu und durch oder ab ins kühle Nass bzw. in den Schatten!
Mit auf S/SW drehender Strömung gelangt ein Schwall heißer Saharaluft zu den Ostalpen. Sogar auf den höchsten Gipfeln der Ostalpen kommt man ins Schwitzn, denn die Nullgradgrenze steigt auf über 4500m! Das Wochenende wird vorübergehend hochsommerlich heiß. Wie in meinem letzten Analysebeitrag bereits befürchtet werden gebietsweise entlang der föhnigen Alpennordseite, dem östl. Flachland oder im SO Tmax von 35°C oder knapp darüber erreicht. Das Schwüleempfinden in der energiegeladenen Luft wird von vielen als große Belastung empfunden. Es gibt aber auch Positives zu erwähnen. Da die Luftschichtung stabiler ist und wie ein Deckel die Entstehung von Gewittern verhindert, gibt es heute Sa zur Sonne nur wenige Schönwetterquellungen über dem Relief:
Daran ändert sich in der Osthälfte Österreichs bis zum Nachmittags auch morgen So nichts. In der Westhälfte macht sich dagegen bereits im Laufe des Vormittags eine Kaltfront mit Wolken, Winddrehung auf W und Schauern bemerkbar. Ihr vorgelagert schiebt sich bis zum Abend eine Konvergenzzone mit Unwetterpotential von W nach O und erreicht bis zum Abend den O Österreichs.
Erfrischende atlantische Luftmassen fluten hinter der Kaltfront die gesamten Ostalpen und leiten einen recht unbeständige/wechselhafte Wetterabschnitt ein.
Viele Wolken, zeitweise Regen und nur wenig Sonne (am Di) bei westl. Winden dominieren in der ersten Wochenhälfte:
In der zweiten Wochenhälfte deutet sich durch eine neuerliche Austrogung über dem nahen NA ein Rückdrehen der Strömung auf SW wieder die Zufuhr wärmerer Luft aus subtropischen Breiten an:
Bei anfänglichem antizyklonalem Einfluss durch einen Keil des Subtropenhochs gelangen die Ostalpen mit der Progression des Troges aber rasch wieder in eine feuchtmilde Vorderseitenlage. Das Timing weist noch Spielraum auf, aber die Weichen für den Siebenschläferzeitraum sind gestellt: tendenziell könnte ein Trog-Rückenmuster ohne langer Hitzewelle, aber trotzdem mit positiver Temperaturabweichung den Wettercharakter des weiteren Sommerlaufs bestimmen.