Der in meinem letzten Analyse-/Prognosebeitrag skizzierte Wetterablauf bis in die Karwoche ist recht gut getroffen. Nur die prognostizierten NS-Mengen und damit die Neuschneehöhen für die Gebirgsregionen fallen nach den Modellrechnungen der letzten Tage geringer aus. Die Ursache liegt in der schwächeren Austrogung hinter der Kaltfront und dem damit weniger intensiven Randtief über Oberitalien.
In der Karwoche bis inkl. Ostern liegen die Ostalpen an der Vorderseite eines weitgehend stationären Atlantiktroges vor der WE-Küste. Eine milden S/SW-Strömung mit Staueffekten an der Alpensüdseite und wechselhaftem Wettercharakter nördl. des Alpenhauptkammes und im O wird wetterbestimmend.
Die angekündigte Kaltfront quert von heute Sa nachmittags bis morgen früh mit einem Temperatursturz, Wind und Regen (SFG sinkt auf unter 1000m) die Ostalpen von W nach O. An ihrer Vorderseite wird es im O nochmals sehr mild bei aufgelockerten Bewölkungsverhältnissen. Über Oberitalien entsteht ein Randtief, das in der Nacht auf So entlang der Südgrenze (Karnische Alpen, Karawanken) nennenswerten NS verursacht.
Morgen So erfolgt die Passage des nachfolgenden Troges. Dieser ist gefüllt mit labil geschichteter hochreichender Kaltluft (-34°C in ca. 5000m). Nordstau und apriltypisches Schauerwetter mit frischen Temperaturen dominieren am morgigen Palmsonntag.
Am Mo erfolgt zwischen dem nach O abgezogenen Trog und der Annäherung des nächsten Atlantiktroges eine Wetterberuhigung.
Alpennordseitig erfolgt tagsüber nach anfänglicher dichter Restbewölkung der Übergang zu lockerer Quellbewölkung; alpensüdseitig verläuft der Mo sonnig. Von Vorarlberg bis Osttirol im Laufe des Nachmittags hoher Wolkenaufzug aus SW.
Die simulierte Geopotential-/Druckstruktur für Di vom aktuellen GFS-Modelllauf zeigt einen bis NW-Afrika reichenden Trog über WE. Die Ostalpen gelangen an seiner Vorderseite in eine S-Strömung, mit der recht milde Luft advehiert wird:
Eine Kaltfront greift im Laufe des Mi auf den W über und quert Do die Ostalpen (exaktes Timing noch offen), ehe sich nach derzeitigen Modellsimulationen ab Karfreitag bis inkl. Ostern bei SW-licher Grundströmung schwacher Hochdruckeinfluss und fast frühsommerliche Temperaturen durchsetzen. An der Vorderseite des Troges, der mit positiver Achsneigung von Skandinavien über GB bis zu den Azoren reicht, laufen Störungen/Randtröge nach NO ab, deren Ausläufer evtl. die Ostalpen streifen können.
Karfreitag
Ostersonntag
Der weitere Wettertrend ist völlig offen. Ab Ostern herrscht große Voltilität in den Wettermodellen. Eine GWL-Umstellung halte ich zwar für wahrscheinlich, aber wohin die Reise geht, ist noch völlig offen. Die angebotenen Lösungn reichen von Atlantikblockade und Grönlandhoch (IFS) bis Zonalisierung der Zirkulation (GFS) über dem NA.