Die erste Hälfte des Februar 2024 ist auf Rekordkurs! Die mittlere Temperaturabweichung liegt lt. Klimamonitoring der Geosphere bei 6,7 K:
Quelle: Geosphere
Im Nachhinein gesehen sind die Temperaturprognosen der experimentellen Langfristmodelle für den Winter sogar „untererfüllt“. Denn nach dem viel zu milden Monaten Dezember und Jänner könnte der Februar noch eine paar Grade darüber liegen.
In den kommenden Tagen und bis Mitte kommender Woche scheint sich an der zu milden Wetterphase auch nichts zu ändern.
Im Gegenteil: hinter der heutigen wetterinaktiven Warmfront erreichen Do/Fr sehr milde Luftmassen aus SW die Ostalpen. Dann kühlt es mit einer schwachen Kaltfront zwar etwas ab, aber es bleibt immer noch zu mild.
Exemplarisch die Ensemblerechnungen de letzten 4 GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“:
Die Sprunghaftigkeit der Wettermodelle ist geringer geworden; das amerikanische GFS und das europäische IFS haben sich angeglichen.
Die Erfassung des Warmings mit kurzer Umkehr des Zonalwindes in der Stratosphäre …………….
………….. und die Auswirkungen auf die darunter liegenden Luftschichten der Atmosphäre führt bei beiden Modellen zu einen PW-Split in der Troposphäre:
Quelle: stratobserve
Die GWL für den erweiterten Mittelfristzeitraum tendiert zu einem Atlantikrücken mit Troglage im Bereich WE/ME. Wenn es so kommt, geht der Februar mit Schneefällen in höheren Lagen und nasskalten Verhältnissen in den Niederungen zu Ende. D.h. der Jahreszeit angepasste spätwinterliche Verhältnisse!
Exemplarisch eine Karte mit der gemittelten Geopotential-/Druckstruktur aus dem aktuellen GFS-Modelllauf:
„Kopfzerbrechen“ bereiten mir derzeit die Recherchen zu den Ursachen für den extrem milden Winterverlauf. Auch wenn es spekulativ ist könnte der erhöhte Wasserdampfgehalt in der Stratosphäre (siehe meine Winterprognose) eine Rolle spielen. Aber auch die positive Temperaturabweichung im NA (Nordatlantik), das Abschmelzen des Grönlandeises und der schwächelnde Golfstrom tragen mit großer Wahrscheinlichkeit dazu bei:
Quelle: climatereanalyzer
Quelle: NOAA
Vor allem auf der afrikanischen und europäischen Seite ist der NA deutlich zu warm, während auf der nordamerikanischen Seite eine zu kühle Temperaturzone zu sehen ist. Die Kopplung mit der Atmosphäre könnte eine Trog-/Rückenstruktur mit Tendenz zu antizyklonalen SW-Strömungen im Alpenraum bewirken.