Für diejenigen, die meinen letzten Analysebeitrag gelesen haben, könnte die Überschrift des Beitrages auch lauten:
Der Sommer meldet sich zurück, für hochsommerliche Hitze reicht es aber nicht!
Synoptische Analyse mit Prognose und Ausblick:
Nur langsam schwenkt der Trog gegen den Uhrzeigersinn nach N. Das in der Trogspitze eingebettete und mit Feuchtigkeit vollgesogene Mittelmeertief bewegt sich dabei auf einer Vb-Zugbahn. Die schweren Regenfälle, die im S und SO am Fr und in der Nacht zum Sa in vielen Gebieten ein katastrophales HW verursachten, haben sich gestern Sa entlang des Alpenostrandes in einem Bogen zur Alpennordseite verlagert. Sie dauern vor allem in den Nordstaulagen auch heute So und morgen Mo mit langsam nachlassender Intensität an. Die Temperatur bleibt dabei mit Tmax < 20°C und lebhaftem Westwind im eher frühherbstlichen Bereich angesiedelt. Wetterbegünstigt wird die nordföhnige Alpensüdseite und der SO, wo sich mit Sonneneinstrahlung am So tagsüber aber lokale Schauer entwickeln können.
Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für heute So:
Zunehmender Hochdruckeinfluss ab Di mit kontinuierlichem Temperaturanstieg und weitgehend trockenem und zeitweise sonnigem Wettercharakter bringt ab Wochenmitte den Sommer zurück:
Allerdings zeigen die letzten Modellsimulationen im Gegensatz zum Ausblick in meinem letzten Analysebeitrag, dass sich vom Trog bei seinem Schwenk nach N ein Höhentief über dem Baltikum abschnürt. Im Gradientenfeld dieses Cutoff´s und dem Rücken des Subtropenhochs, der sich an der Vorderseite eines Atlantiktiefs aufwölbt, wird eine nördlichen Strömung im NO den Temperaturanstieg etwas dämpfen und den Wettercharakter leicht wechselhaft gestalten:
Eine weitere Änderung, die ursächlich mit dem Abtropfvorgang zusammenhängt, ist die Ausweitung des Kontinentalhochs über das Nordmeer bis Grönland. An der Südflanke dieser Hochdruckzone bildet sich eine Tiefdruckrinne vom Neufundland über ein eingebettetes zonal ausgerichtetes NA-Tief bis bis zum Höhentief über dem Baltikum. ME gerät dabei ab dem kommenden Wochenende in eine schwache westl. Höhenströmung, mit der labil geschichtete Atlantikluft die Ostalpen erreicht. Zur Sonne gesellen sich dann bei weitgehend sommerlichen Temperaturen auch Wolken und zeitweise etwas Regen:
Der Blick in die Glaskugel zeigt für den erweiterten Mittelfristzeitraum eine Drehung der Achse des steuernden NA-Tiefs gegen den Uhrzeigersinn. Sollte es so kommen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für einen sich neuerlich aufwölbenden Rücken über ME und damit zunehmenden Hochdruckeinfluss im Alpenraum.