Zwischen dem Subtropenhoch und einer Tiefdruckzone, die von Neufundland bis Skandinavien reicht und  mehrere Tiefdruckkerne aufweist, herrscht in den nächsten Tagen im Alpenraum eine leicht zyklonale und damit unbeständige Westwetterlage (GWL Wz). Ein Wechsel von Sonne und Wolken mit Schauern und Gewittern, die bevorzugt im Bergland und im  S auftreten, bestimmen den Wettercharakter bei (noch) sommerlichen Temperaturen. 

 

 

Wie schon in meiner letzten Analyse angedeutet und von den Wettermodellen nach wie vor gestützt wölbt sich ab Di über dem NA das Azorenhoch auf. Im Gegenzug beginnt im gleichen Maße das Tief über der Nordsee/Skandinavien nach S auszutrogen.

Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur vom aktuellen GFS-Modelllauf für kommende Wochenmitte:

 

Dabei wird subpolare Maritimluft angezapft, die im Gradientenfeld beider Druckgebilde mit einer straffen N-Strömung in der zweiten Wochenhälfte WE flutet und bis zum kommenden Wochenende in  den Alpenraum gelangt. Die zu erwartende deutliche Abkühlung auf eher spätsommerliches Niveau ist begleitet von einem unbeständigen regenanfälligen Wettercharakter. 
Zumindest für einige Tage stellt sich die Großwetterlage GWL TrM ein:

 

Wie weit der Trog amplifiziert wird sein Verhalten bestimmen und wird von den Wettermodellen noch nicht übereinstimmend erfasst. Die weitere Entwicklung bleibt deshalb noch abzuwarten.

Der Blick in die Glaskugel offenbart mehrere Optionen:

– Ein langsames Durchschwenken und in weiterer Folge eine Rückkehr zur Westwetterlage ist eine Möglichkeit.
– Ein Keil des Azorenhochs, der sich nach ME ausdehnt und den Trog abschnürt (Abtropfprozess).
– Einen Strich durch diese Rechnung könnte jedoch ein Tiefdruckgebiet tropischen Ursprungs machen. Es liegt derzeit noch westl. der Kapverdischen Inseln und soll nach den Berechnungen des nationalen Hurrikanzentrums über den tropischen Atlantik einen NW-Kurs einschlagen. In obiger Karte hat es bereits an die Frontalzone unter Intensivierung angedockt und ist an der N-Flanke des Azorenhochs zu erkennen. Es könnte den Trog über ME regenerieren.

Der Hochsommer dürfte jedenfalls mitten während der Hundstage eine Pause einlegen 😉

Aktualisierung folgt!