Während über Nordamerika arktische Kaltluft, die in weiterer Folge auf den NA vordringt und damit auch eine Einflussgröße für unser Wetter ist (siehe im Beitrag weiter unten), und subtropische Warmluft aus dem Bereich der Karibik aufeinanderprallen und dabei Blizzards und Tornados auslösen, werden die Wetterereignisse in ME vergleichsweise unspektakulär.
Ich zeige zunächst eine Karte von Nordamerika für heute Mi mit den ungleichen Luftmassen und oben erwähnten resultierenden Extremwetterereignissen:
Wie im Beitragsbild mit der Karte der aktuellen Geopotential-/Druckstruktur vom aktuellen GFS-Modelllauf exemplarisch dargestellt, baut sich über dem NA (Nordatlantik) und dem europäischen Kontinent ein Viererdruckfeld (Azorenhoch, Skandinavienhoch, Tief Südgrönland/Island, Höhentiefkomplkex Balkanraum) auf, das nur geringe Veränderungstendenz bis Ostern aufweist und somit bis zu den Feiertagen wetterbestimmend bleibt.
Das nordatlantische Tief wird, wie im Eingangstext des Beitrags erwähnt, laufend von arktischer Kaltluft regeneriert. An seiner Vorderseite steuert es im Gradientenfeld zum Azorenhoch subtropische Warmluft nach N und stabilisiert damit das Skandinavienhoch. Dieses advehiert wiederum an seiner Südflanke kontinentale Kaltluft, die im Balkanraum für den Erhalt eines beständigen Höhentiefkomplexes mit mehreren Tiefdruckkernen sorgt, und erreicht die Ostalpen mit nördlichem Wind.
Damit bedeckt ein etwas ungleiches Viererdruckfeld, das sich als relativ langlebig erweisen dürfte, das Gebiet vom NA bis zum europäischen Kontinent.
In den Ostalpen überwiegt dabei heute Mi und morgen Do bei Zufuhr kontinentaler Kaltluft aus N und schwachem Hochdruckeinfluss ein wechselhafter Wettercharakter. Mit dem KLT, der im N vorbeizieht, nimmt heute Mi die Bewölkung im Tagesverlauf zu. Die Nachtfrostgefahr – heute Mi hatte es an meiner Messstation in Thenneberg -6°C! – bleibt morgen Do un am Fr bestehen.
Ab Fr bis inkl. der Osterfeiertage dominiert der zyklonaler Einfluss des Höhentiefkomplexes über dem Balkan und eine weiterhin recht kühle Nordströmung. Der Wettercharakter gestaltet sich bei nur leicht steigenden Temperaturen vorwiegend bewölkt mit zeitweisem Regen, die Frostgefahr ist aber gebannt!
Exemplarisch die simulierte Geopotential-/Druckstruktur vom aktuellen GFS-Modelllauf für Ostermontag:
Die Animation der Geopotential-Druckstruktur der gesamten NH bis Osterdienstag zeigt die beschriebene Entwicklung:
Ob sich aufgrund der hohen Dynamik über dem NA in weiterer Folge die Frontalzone bis ME ausdehnt und sich mit dem Balkantief verbindet, oder sich eine Hochdruckbrücke zwischen Azoren- und Skandinavienhoch aufbaut, steht noch in den Sternen 😉
Die Temperaturen dürften sich jedenfalls nach Ostern wieder an das klimatologische Mittel anpassen.