Ein sehr komplexes Zirkulationsmuster über den Ostalpen von Di bis Do ist eine große Herausforderung für Detailprognosen. Während das NS-Aufkommen und die Verteilung ähnlich zu meiner Wochenprognose am Sa geblieben sind (Ausnahme ist nur die stärkere Einbeziehung des Alpenostrandes), liegt die SFG in den letzten Modellläufen deutlich tiefer (erste Änderung).
Auch die nachfolgende „winterfeindliche“ Wetterlage muss aufgrund einer in den letzten Modellläufen von GFS und EZ simulierten massiven Störung des PW (Polarwirbel) und dem daraus resultierenden geänderten Zirkulationsmusters angepasst werden.
„Winterfeindlich“ mit der Zufuhr milder Subtropikluft könnte durch das Zusammenspiel eines kontinentalen Kältehochs mit zyklonalem Einfluss vom Mittelmeer zu „winterfreundlich“ mutieren 😉 (zweite Änderung).
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, das der meteorologische Winter zumindest mit einem „Hauch von Winter“ beginnt. Über Nachhaltigkeit und weitere Tendenz im Dezember hülle ich noch den Mantel des Schweigens 😉
Mit einer Austrogung ins westl. Mittelmeer stößt, wie in der Wochenbprognose beschrieben, heute Di Kaltluft aus Norden in den Golf von Genua vor und induziert eine Zyklogenese. An die Südalpen gelangt an der Vorderseite dieses Troges dadurch sehr feuchte und anfangs noch relativ milde Mittelmeerluft. Der Trog verlagert sich im Tagesverlauf mitsamt der kälteren Luft und sinkender SFG bis in höhere Tallagen nach O. Mit ihm zieht zeitgleich das Genuatief südl. der Alpen über die Adria zum Balkan und bewirkt von den Karnischen Alpen über die Karawanken bis ins Südburgenland markanten NS, der mit der nachströmenden Kaltluft im Laufe des heutigen Di rasch bis in viele Tallagen als Schnee fällt. Auch entlang des Alpenostrandes wird es in der Nacht auf Mi nass, wobei die SFG auch hier tlw. bis in die Tallagen sinkt. In den Südalpen erwarte ich 1/2m Neuschnee, im übrigen Alpenbereich inkl. Schneeberg-/Raxgebiet ca. 20-30cm.
Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur vom aktuellen GFS-Modelllauf für heute Di:
Der Mi verläuft nach Abzug des morgendlichen Restniederschlags im O weitgehend trocken; kühl und bewölkt im O, wechselhaft und milder im W.
Eine in die Westströmung eingebettete Front quert in der Nacht auf Do die Alpennorseite von W nach O mit etwas NS bei gleichbleibenden Temperaturen und SFG.
Die anschließende Milderung kann sich aber nach neuesten Modellsimulationen nur Do/Fr durchsetzen. Bereist am Wochenende erfolgt die Rückkehr zu feuchtkühlem Wetter.
Die winterfeindliche Zirkulation mit der Aufwölbung eines Rückens mit WLA (Warmluftadvektion) an der Vorderseite des NA-Tiefdruckkomplexes über WE/ME nach Skandinavien ist in den Modellrechnungen verschwunden. Die größte winterliche Kälte innerhalb des gestörten PW bleibt zwar über Sibirien und Nordkanada, aber ME gelangt an den Rand eines mächtigen kontinentalen Kältehochs, das sich bis Skandinavien ausweitet unbd damit die atlantische Frontalzone blockiert. Im Ostalpenraum steigt bei dieser Druckverteilung das Potential für leichte bis mässige Schneefälle vom Mittelmeer. Der meteorologische Winter könnte also entgegen meiner Wochenprognose auf Basis älterer Modellläufe durchaus mit einem Hauch von Winter beginnen.
Exemplarisch die Druckverteilung innerhalb des PW mit eingezeichneter NH-Zirkulationsstruktur für So und Di:
Aktualisierung bei neuen Erkenntnissen!