Der Übergang von spätwinterlichen zu vorfrühlingshaften Temperaturen vollzieht nun auch in den östlichen Teilen Österreichs. Ab der zweiten Wochenhälfte tun sich die Modelle mit konsistenten Berechnungen sehr schwer. Der Grund liegt in einer massiven Störung im stratosphärischen PW (Polarwirbel), deren Auswirkungen auf die Troposphäre unterschiedlich erfasst werden.
Nach einer Aufteilung des stratosphärischen PW in 2 Fragmente, den damit verbundenen spätwinterlichen Temperaturen in OE/ME und einer kurzen Erholung, kündigt sich nun eine massivere und nachhaltigere Schwächung in Form eines SSW an.
Die PW-Berechnungen von GFS und der daraus grafisch abgeleitete Vertikalschnitte der nachfolgenden Karten zeigen nach einer kurzen Stärkung im stratosphärischen Niveau (10hPa) eine neuerliche Aufteilung in 2 Tochterwirbel in der zweiten Wochenhälfte. In weiterer Folge, aufgrund der zeitlichen Ferne ist dies aber noch spekulativ, wird ein SSW (sudden stratospheric warming) prognostiziert mit möglicherweise totalem Zusammenbruch des stratospherischen PW, wie es für das „final warming“ typisch wäre:
Quelle: stratobserve
In den Berechnungen des Zonalwindes in 10hPa/65° ist die Schwächung der letzten Woche, die aktuelle Wiedererstarkung und der mögliche Zusammenbruch mit Windumkehr auf O gut dargestellt:
Quelle: albany.edu
Auch die berechneten Temperaturen in 10hPa zeigen, dass es dem PW in der Stratosphäre durch eine massive Erwärmung (SSW) an den Kragen geht:
Was bedeutet dies nun für die kommende Wetterentwicklung?
Zunächst bleibt alles beim Alten. Der Hochdruckeinfluss dominiert, wobei es mit Annäherung ein es Atlantiktroges in den Ostalpen föhnig bleibt und sich die milden Temperaturen auch im O durchsetzen. Der Kern des Omegahochs verlagert sich dabei etwas nach O:
Die Progression des Atlantiktroges wird vom hohem LD über OE/ME blockiert. Ein nachstoßender Keil des Azorenhochs verbindet sich mit dem Hoch über NW-Russland und lässt die Trogspitze abstropfen. Das nördliche Trogresiduum schwächt sich rasch ab, macht sich in den Ostalpen aber am Di vor allem durch Wolken und am Mi mit schwachem Regen bemerkbar, ehe sich am Do wieder hoher LD durchsetzt:
Hier beginnen aber die eingangs erwähnten Unsicherheiten aufgrund der Entwicklungen im stratosphärischen PW, deren Erfassung den Modellen ab dem Mittelfristzeitraum Schwierigkeiten bereiten.
Bis zum Wochenende soll sich nach dem aktuellen GFS-Modelllauf eine „High-over-Low“ Lage aufbauen. Ein zonal ausgerichtetes Hoch liegt über Nordeuropa, südlich davon erstreckt sich eine Zone mit tefen Geopotential. Bei dieser Geopotential-/Druckverteilung befindet sich der Ostalpenraum in einer östl. Strömungkomponente, mit der um diese Jahreszeit noch kalte Kontinentalluft herangeführt wird. In der Höhe könnten Klt`s (Kaltlufttropfen) mitmischen. Auch wenn keine größeren NS-Ereignisse zu erwarten wären, eine kühler und wolkenreicher Abschnitt, der nichts mit Frühling zu tun hat, wäre typisch für diese Konstellation:
Aktualisierung folgt!