Am Ende meines letzten Analysebeitrags habe ich eine mögliche GWL-Umstellung ab dem Wochenende angedeutet. Wohin die Reise gehen könnte, ließ ich aber offen, weil ich an die, in den Wettermodellen gezeigten winterlichen Perspektiven nicht so recht glauben wollte. Nun mehren sich leider die Anzeichen, dass sich die Erhaltungsneigung des Zirkulationsmusters fortsetzt und vom Alpenraum bis weit in die zweite Novemberdekade jegliche Dynamik ferngehalten wird. Stattdessen dominiert flache, meist leicht antizyklonal geprägte Druckverteilung mit Dümpelwetter. Sonnengarantie hat man nur auf den Bergen, da die negative Strahlungsbilanz um diese Jahreszeit bei gradientenschwachen Wetterlagen häufig für beständige Nebellagen an den Alpenrändern sorgt. Hohe Wolkenfelder und anfangs etwas Lufttrübung durch advehierten Saharastaub gesellen sich oberhalb des Nebels zur Sonne. Milden Temperaturen – vor allem auf den Bergen – und generelle NS-Armut vervollständigen den Wettercharakter.
Die Polarfront mit ihren Fronten verläuft in großer Distanz zum Alpenraum vom zentralen Atlantik über Schottland nach Skandinavien und macht sich höchstens mit schwachen Frontausläufern, die rasch ins Mittelmeer abtropfen, bemerkbar. Dass diese großräumige SW-Strömung wahrscheinlich noch länger Bestand hat, dokumentiert sich auch im Jetstreamniveau am Ende der zweiten Novemberdekade (Beitragsbild).
Anhand von 3 Karten mit der Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes möchte ich die Beständigkeit dieser eingefahrenen GWL zeigen.
Die für den Alpenraum wetterbestimmenden Druckgebilde bleibt eine Hochdruckzone, die sich nach vorübergehenden Abschwächungen durch wetterinaktiven Frontausläufer vom Azorenhoch quer über ME zum Hochdruckgebiet über OE/Baltikum erstreckt und ein stationäres Höhentief über dem westl. Mittelmeerraum mit „langem Atem“, das zheitweise hohe Wolken aus S/SO an die Alpen steuert.
Heute 10.11.2021:
Mo, 15.11.2021:
Fr, 19.11.2021: