Die angekündigte schwache Kaltfront quert heute Sa den Ostalpenraum von NW nach SO. Während es im W (V, T) bereits am Morgen zu leichten NS kommt, bleibt es im NO mit auflebenden Wind meist trocken.
Am morgigen Palmsonntag nimmt der Hochdruckeinfluss aus W zu. Südlich der Alpen halten sich Restwolken am längsten, nördlich der Alpen und im O setzt sich ein trockener wechselhafter Wettercharakter mit für Ende März normalen Temperaturen durch.
Von Mo bis Mi setzt sich unter Hochdruckeinfluss warmes und ruhiges Frühlingswetter mit Tmax von teils frühsommerlichen Temperaturen von über 20 °C in den Niederungen durch. Aus südlicher Richtung gelangen Mitte der Woche subtropische Luftmassen zu den Alpen:
Diese ungewöhnlich warme Witterung hat jedoch schon wieder ein Ablaufdatum. Wie in meiner letzten Analyse bereits ausgeführt, wird zwischen einem Hoch über dem Atlantik/Grönland und einem Tief über der Barentssee polare Kaltluft angezapft und nach S in Bewegung gesetzt.
Bis Gründonnerstag erreicht sie eine Linie, die von Benelux über Deutschland bis Polen reicht. Im Alpenraum dominiert noch die warme Frühlingsluft.
Am Karfreitag erreich die Kaltluft die Alpen, wo sie auf die hier lagernde Warmluft trifft und sich mit dieser vermischt. Es kühlt spürbar ab, winterlich wird es aber nur im Gebirge.
Da das ausgeprägte Atlantikhoch die Frontalzone total blockiert, wird diese zu den Azoren abgelenkt, wo sich Cutoffs abschnüren, die in weiterer Folge an der Südflanke des Atlantikhochs zur Iberischen Halbinsel gesteuert werden und schließlich von dem riesigen Trog, der große Teile des europäischen Kontinents bedeckt, geschluckt.
Bei diesem Vorgang wird an der Vorderseite der Cutoffs Warmluft über den Mittelmeerraum nach OE gesteuert.
Im Ostalpen dürften nach aktuellen Modelllsimulationen ab Karfreitag inkl. der Osterfeiertage eine LMG (Luftmassengrenze) für insgesamt zu kühles und unbeständiges Wetter sorgen.
Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für Karsamstag …………………………..
………………………… und die Temperaturkarte in ca. 1500m für Ostersonntag:
Wie sieht die Entwicklung des SPW (stratosphärischer Polarbirbel) aus?
Mit der stärker werdenden Sonneneinstrahlung auf der NH schreitet die Erwärmung voran. Noch wirkt er stabil und zentriert:
Bis Ostern tritt mit der Ausbildung einer Wärmeblase in seinem Inneren eine zunehmende Schwächung ein. Ich deute dies als erste Anzeichen des bevorstehenden „final warmings“ und anschließender Umstellung auf Sommermodus mit Windumkehr auf O:
Die Auswirkungen auf den TPW (troposphärischer Polarwirbel) unterliegen einer Zeitverzögerung und werden sich dann im weiteren Verlauf des April mit weiteren polaren Kaltluftausbrüchen bis in die mittleren Breiten und meridionalen Zirkulationsmuster äußern. Detaillierte Vorhersagen sind aktuell noch nicht möglich.