Während sich der stratosphärische PW nach dem MW Anfang Jänner und fast einmonatiger Schwächung mit gemittelter Zonalwindumkehr auf 65° nördl. Breite in 32km Höhe stabilisiert …………………
Quelle: albany.edu
……………….. bewirkt der Impuls „nach unten“ eine massive Destabilisierung des troposphärischen PW. In meinen letzten Analysen habe ich diese Entwicklung bereits mit der saloppen Formulierung eines „unaufgeräumten“ PW bzw. zuletzt mit dem prognostizierten PW-Split implizit vorweggenommen.
Der von den GFS-Esembles berechnete negative AOI (arktischer Oszillationsindex) ist ein Indikator für die gestörte Zirkulation im nordhemisphärischen PW. Er bleibt in den kommenden 2 Wochen negativ. Der NAOI ist ein Gradmesser für eine atlantische Zirkulation. Dieser wird zeitgleich als neutral berechnet. Eine nachhaltige Atlantikblockade, die Voraussetzung für eine nördliche bis östliche Strömung, ist damit unsicher. D.h. dem in meiner letzten Analyse mit Vorsicht in Aussicht gestellte Zustrom arktische Luftmassen in Richtung ME trifft über ME auf einen konkurrierenden Zustrom milder Luftmassen aus SW (Beitragsbild) und könnte dadurch über Skandinavien oder dem nördl. ME Einhalt geboten werden. Aus heutiger Sicht es deshalb eine belastbare Prognose für die zweite Februarwoche nicht möglich.
Für die bevorstehende Woche ist die Wetterlage modellübergreifend recht gut erfasst.
Heute Sa dominiert tagsüber noch feuchtmildes und turbulentes Westwindwetter, dass sich in den letzten beiden Tagen über die gesamten Ostalpen ausgebreitet hat.
Der gefallene Schnee ist im wahrsten Sinne des Wortes zum „Schnee von gestern“ geworden. Bis über 1000m ist es, abgesehen von eingewehten Mulden und Wechten, aper geworden.
Nachfolgend zeige ich ein paare Eindrücke aus dem „Oberen Triestingtal“ von Do/Fr.
Sturmumtoster wolkenverhangener Schneeberg:
Die durch den Regen und das Schmelzwasser hochwasserführende Triesting in Thenneberg:
Einjähriges Hochwasser bei der Messstelle in Fahrafeld:
Quelle: noe.gv
Spuren des Tauwetters:
Regen auf 1000m:
Ab heute Sa abends wird die milde Atlantikluft von einer Kaltfront aus N vorübergehend nach S abgedrängt. Die Schneefallgrenze sinkt im N und O in die Täler. Eine dünne Schneedecke wird morgen So wieder einen kosmetischen winterlichen Eindruck ins Landschaftsbild zaubern. Die Schneefälle sind nur von kurzer Dauer und ziehen sich morgen So rasch in den S zurück, da die herbeigeführte Kaltluft recht trocken ist.
Mit einem kurzen Zwischenhoch am Mo dreht die Strömung wieder auf W und in weiterer Folge mit einer Austrogung entlang der Atlantikküste auf SW.
Ohne jetzt auf eine Detailprognose einzugehen ist es recht sicher, dass die kommende Woche sehr wechselhaft und von den Temperaturen ab Di eher vorfrühlingshaft mild als winterlich kalt verläuft.
Kommenden Sa liegen die Ostalpen nach der Simulation des aktuellen GFS-Modelllaufes im „Niemandsland“ zwischen polarer Kaltluft im N und milder Subtropikluft im S in einer gradientenschwachen Zone.
Der PW ist von Hochdruckzonen geteilt, die sich einerseits vom Nordpazifik über Alaska zum Nordpol und andererseits von diesem über das Nordmeer zum Azorenhoch erstrecken:
Welche Luftmasse sich über ME durchsetzt, wird davon abhängen, ob sich eine nachhaltige Atlantikblockade ausbilden kann. Gelingt dies, dann könnte der bis Skandinavien vorgedrungenen Polarluft der Schritt zu den Alpen gelingen. Wird allerdings über dem NW-Atlantik die Tiefdruckentwicklung durch Kaltluftvorstöße angekurbelt, könnte der Atlantikrücken überlaufen werden. Mildes W/SW-Wetter in ME wäre wahrscheinlich.