Der Mai 2020 ist nach dem Mai des letzten Jahres nach elf zu warmen Monaten der erste Monat mit einer negativen Temperaturabweichung. Die Ursache lag an der Erhaltungsneigung der großräumigen Druckverteilung mit Neigung zu hohem LD über dem Nordatlantik/GB und tiefem LD über NW-Russland/OE. Dazwischen gelangten laufend Luftmassen aus nördlichen Breiten zu den Ostalpen. Nur der äußerste W Österreichs partizipierte zeitweise vom Hochdruckeinfluss aus W.
Am Pfingstwochenende wird sich – ausgenommen V, Osttirol, Oberkärnten – an dem unterkühlten und zeitweise feuchten Wetter nichts ändern, da zwischen einem Skandinavienhoch und einem Höhentief über der Ukraine mit einer NO-lichen Strömung kühle und teils feuchte Luftmassen zu den Alpen gesteuert werden.
Dabei verläuft der heutige Sa neben vielen Wolken in der Osthälfte noch meist trocken.
Morgen So legt sich eine in die Strömung eingebettete Front von NO an die Alpen. Im O und an der östlichen Alpennordseite wird es ab dem späteren Vormittag regnerisch:
Am Mo ist meteorologischer Sommerbeginn. Die Temperatur beginnt langsam zu steigen. In der Osthälfte Österreichs bewirkt die Front noch unbeständiges Wetter und anfangs etwas Regen.
Flache Druckverteilung bewirkt an den Folgetagen durchwachsenes Wetter mit sonnigen Phasen und Neigung zu Quellwolkenbildung. Regenschauer werden bevorzugt über dem Bergland und im SW der Alpen entstehen. Das W-O Temperaturgefälle bleibt erhalten.
Die exemplarische Geopotential-/Druckverteilung für kommenden Mi vom aktuellen GFS-Modelllauf zeigt eine Omegastruktur über dem westlichen Nordatlantik. Das kräftige bis Grönland/Island reichende Omegahoch ist im O flankiert von einer Tiefdruckrinne, die vom Nordmeer bis zu den Azoren reicht. Darin sind Tiefdruckkerne eingebettet. An der Vorderseite dieser trogartigen Rinne erreichen den Ostalpenraum ab Wochenmitte zunehmend feuchtwarme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum. Das OE-Tief, an dessen W-Flanke kühle Luft nach S strömt, verlagert sich nach O und verliert seinen Einfluss auf die Ostalpen:
Der Beginn der kommenden zweiten Wochenhälfte dürfte einen Hauch von Sommer bringen, aber sowohl auf nachhaltiges sommerliches Temperaturniveau als auch auf sonniges Hochdruckwetter wird man weiter warten müssen.
Warum tut sich der Sommer so schwer?
Der hohe LD über über dem Nordatlantik regeneriert sich laufend und dehnt sich tendenziell in Richtung GB aus. Der flankierende Trog östl. des Hochs bleibt erhalten und weitet sich synchron nach O aus. Den Alpenraum, der nach den aktuellen Modellrechnungen des GFS bis zum kommenden Wochenende in seinen Einfluss gerät, wird dabei eine Kaltfront mit Regenfällen und neuerlicher Abkühlung erreichen:
Aktualisierung bei neuen Erkenntnissen!