Wochenprognose: Enorme Wetteraktivität am Atlantik mit LMG über ME

Wie in einer Zeitschleife ähneln sich aktuell die Wetterabläufe und meine Prognosen. Auf die Ursache bin ich u. a. in meinem letzten Beitrag eingegangen:
der PW (Polarwirbel) ist derzeit in allen Stockwerken außergewöhnlich gut ausgeprägt und zentriert strukturiert.

 

Exemplarisch die Berechnungen für kommenden Do in der Stratosphäre (Temp in 32km Höhe) ………………

 

…………….und zeitgleich die Geopotential-/Druckstruktur der NH in der Troposphäre……………….

 

………………mit den Berechnungen der Indizes für die rekordverdächtige  AO (arktische Oszillation) und  NAO (nordatlantischen Oszillation):

Quelle: NOAA

 

Eindruckvoller könnten die Oszillationsindizes für AO und NAO eine starke Zonalisierung der GWL (= aktiv dynamische Westwetterlage) zwischen Neufundland und ME nicht dokumentieren.
Sollten die aktuellen Berechnungen nach Monatsmitte eintreffen, wird sich die insgesamt zu milde, unwinterliche Westwetterlage auch nach Monatsmitte fortsetzen. Dies ist für mich als Trendaussage aufgrund der letzten Modellberechnungen von GFS und EZ plausibel, werde ich aber nach dem Wochenende, wenn etliche neue Modellläufe ins Land gezogen sind, genauer verifizieren. 

 

Wochenprognose mit synoptischer Analyse im Deatail:

Vorab der Überblick anhand der Ensemblerechnungen der letzten GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“:

 

Nach dem noch hochdruckdominierten Wochenende mit Sonne und milden Temperaturen auf den Bergen und  Nebelneigung in den Niederungen – vor allem entlang des Alpenostrandes – wird ab Anfang der Woche die nordatlantische Frontalzone  für den Alpenraum wetterbestimmend.
Kurzzeitig gelangt der Ostalpenraum an der Vorderseite des kräftigen Sturmtiefs über der Nordsee in eine warme föhnige SW-Strömung, ehe am Mo mit einer markante Kaltfront labile Meeresluft polaren Ursprungs an die Alpen steuert: 

 

Im Bereich einer LMG (Luftmassengrenze) bleibt es bis Mitte der Woche turbulent mit  Sturmpotential auf den Bergen und im Donauraum, nasskalt in den Niederungen und  winterlich im Gebirge nördlich des Alpenhauptkammes. In der labilen Höhenkaltluft können einzelne Wintergewitter und Graupelschauer bis ins Flachland auftreten. An der leebegünstigten Alpensüdseite fallen die Wettererscheinungen deutlich schwächer aus.

 

Ab Wochenmitte fächert die glatte zonale Strömung über ME auf und wird damit deutlich schwächer. Über dem Nordatlantik nimmt die Zirkulation eine leicht mäanderförmige Struktur an (siehe NH-Karte weiter oben).
In der zweiten Wochenhälfte  tritt somit eine Wetterberuhigung ein, es bleibt aber wechselhaft und deutlich zu mild:

 

Fast schon frühlingshaft mild sieht der aktuelle Trend ab Mitte des Monats aus. Natürlich ist dies noch zu weit in der Zukunft, um als Prognose durchzugehen, aber die weiter oben gezeigten Entwicklungen des PW machen dies plausibel und sehr wahrscheinlich. Ich gehe davon aus, dass sich die zonale GWL zwischen dem markanten warmen Subtrobenhoch und einem nordatlantischen Tiefdruckwirbel am Beginn der zweiten Februarhälfte fortsetzt. In den Modellrechnungen wird die Frontalzone – im Gegensatz zu der kommenden Woche – allerdings vom Subtropenhoch nach N abgedrängt. Unterstützt wird diese Verlagerung von einer Tiefdruckentwicklung  in der Nähe der Azoren:

Eine antizyklonale WSW-Lage wäre die Folge!

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