Der Oktober bleibt viel zu warm

Die milde Föhnlage der letzten Tage mit einer vorherrschenden SW-lichen Grundströmung,  geprägt von Nebelanfälligkeit in den Niederungen und Sonne auf den Bergen,  wird in den nächsten Tagen durch schwache Randtiefs, die uns aus  Westen erreichen,  gestört bzw. kurzzeitig unterbrochen.
Die Wiederholungs-/Erhaltungsneigung der großräumigen Druckkonstellation bleibt aber insgesamt bestehen.  So wird der Atlantiktrog  durch Zyklogenese südl. von Grönland im Laufe der nächsten Woche regeneriert und aktiviert neuerlich die Warmluftzufuhr aus subtropischen Breiten in Richtung WE/ME.
In der feuchte Grundschicht bildet sich aufgrund gradientenschwacher Bedingungen weiterhin häufig Boden- und Hochnebel mit unterschiedlicher Tendenz zur Auflösung.
Darüber wechselhaft und mild,  Frostgefahr ist vorläufig kein Thema.

Die synoptische Analyse:

Heute erreicht den Westen Österreichs mit der SW-Strömung eine schwache Störung mit Wolken und einzelnen Regenschauern.  Unter Abschwächung verlagert sie sich über Nacht ostwärts, ehe morgen So an der Vorderseite des westeuropäischen Troges der Föhn wieder auflebt und auch am Mo anhält. Während bei dieser Entwicklung auf den Bergen rasch wieder der freundliche Wettercharakter Oberhand gewinnt, bleiben die Nebelfelder in den Niederungen weiterhin hartnäckig, ebenso der flache Südstau bis zum Hauptkamm (siehe Beitragsbild).
Im Laufe des Di nähert sich vom Atlantik das mächtige Zentraltief,  dabei progressiert der Westeuropatrog.  Die Trogspitze wird abgeschnürt und tropft über die Iberische Halbinsel ins westl. Mittelmeer ab,  der Rest verlagert sich zur Nord- und Ostsee:

11.10.2014.gfs-0-84

 

Nach einer kurzen Zonalisierung mit Winddrehung auf West………….

11.10.2014.gfs-0-114

 

………………….kommt es in der zweiten Wochenhälfte an der Vorderseite des regenerierten Ostatlantiktroges zu einer massiven Aufwölbung mit Warmluftadvektion über das westl. Mittelmeer bis nach WE/ME:

11.10.2014.gfs-0-174

 

Die weiteren Details dieser Entwicklung hängen von der exakten Lage der Keilachse ab.
Vor allem in den Osten könnte an der  Ostflanke des Rückens kühlere Luftmassen aus nördlichen Breiten einfließen:

11.10.2014.gfs-1-180

 

Ein Temperaturgfälle von West nach Ost quer über Österreich bei insgesamt freundlichem Wettercharakter wäre die Folge.

Die Unsicherheiten sind aber noch groß, sodass zu Beginn der Woche eine Aktualisierung der Analyse und Prognose erfolgt.

 

Auf zwei Entwicklungen möchte ich noch hinweisen, die in der zweiten Oktoberhälfte für Spannung in der Wetterküche sorgen werden.
Zum einen sind es massive Kaltluftansammlungen über dem Kontinent im NO, die nur darauf warten, um in Richtung ME angezapft zu werden:

11.10.2104.gfsnh-1-204

 

Zum anderen  wird der gerade südl. der Bermudas entstandene Tropensturm FAY………………….

11.10.2014.fay

 

……………..bis zum Beginn der dritten Oktoberdekade die nördl. Frontalzone am Atlantik erreichen und für Dynamik mit noch schwer einschätzbaren Folgen auf unser weiteres Wettergeschehen sorgen.
Exemplarisch gut zu erkennen südl. von Neufundland in der nachfolgnden 500hPa-Karte des kanadischen Modells GEM:

11.10.2014.gem-0-234

 

Schönes Wochenende   🙂

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