In der Hochdruckbrücke, die sich vom Azorenhoch über das nördliche ME bis Russland erstreckt, hat sich ein eigenständiges zonal ausgerichtetes Hochdruckgebiet zwischen Nordsee und Baltikum ausgebildet.
Heute So und morgen Mo wird im südlichen Gradientenfeld des Hochs zum Tiefdruck im Mittelmeerraum mit einer zunehmend östlichen Strömung trockene Warmluft zu den Ostalpen gesteuert. Die Schauer- und Gewitterneigung nimmt ab und zieht sich in die Alpen und an ihre Südseite zurück. Sonniges (Früh-)sommerwetter setzt sich durch:
Mit der langsamen Verlagerung des Hochs nach NO wird ME zum „Spielball eines Viererdruckfeldes.
Bereits am kommenden Di wird an der Südseite des Hochs eine Labilitätszone mit höhenkalter Luft (KLT/Kaltlufttropfen) in Richtung Alpenraum gesteuert. Vor allem in der Osthälfte Österreichs wird das sonnige frühsommerliche Wetter durch einen schauer- und gewitteranfälligen Charakter abgelöst:
Der KLT findet in weiterer Folge Verbindung zu einem zum Atlantktief zwischen Schottland und Island gehörenden Trog, wodurch über ME eine flache Tiefdruckrinne zwischen Atlantik und Mittelmeer die HB unterbricht.
In dieser sind Mi/Do häufig Schauer- und Gewitter zu erwarten:
Am Fr regeneriert ein Keilvorstoß des Azorenhochs die HB über ME zum Kontinentalhoch verbunden mit Stabilisierung und Wetterbesserung:
Dies dürfte aber wieder nur von kurzer Dauer sein, denn bereits im Verlauf des nächsten Wochenendes kündigt sich ein Trogvorstoß über WE an. Warmluftzufuhr mit Cutoff-Prozess über Frankreich in Richtung westliches Mittelmeer werden nach dem aktuellen Modelloutput des GFS-Hauptlaufes im Alpenraum wetterbestimmend und weiterhin für warme aber voraussichtlich nicht ganz beständige Verhältnisse sorgen:
Übersicht über den weiteren recht warmen Maiverlauf anhand der Ensemblerechnungen des amerikanischen GFS für den Gitterpunkt Oberes Triestingtal mit Temperaturkurven in ca. 1500m, 5500m und NS-Signalen:
Die Eisheiligen (Bischöfe und Märtyrer im 4. oder 5. Jahrhundert)
Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai
Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
Sophia, frühchristliche Märtyrin und Mutter dreier geweihter Jungfrauen – 15. Mai
gehen auf eine Wetterregel (Bauernregel) während der Kälteperiode des Mittelalters zurück und beziehen sich auf die Jahreszeit, in der oft die letzten Kälteeinbrüche mit Frost auftraten.
Mit dem Wechsel des julianischen Kalenders zum gregorianischen Kalender im Jahr 1582 schieben sich auch die Eisheiligen nach vorne , sodass sie heute astronomisch gesehen zu früh im Jahr liegen. Würde man den Kalenderwechsel berücksichtigen, so wären die Eisheiligen in Wirklichkeit 10 Tage später im Mai.
Bei der Beurteilung der Bauernregel muss man auch die Klimaveränderung berücksichtigen, weshalb die Regel im aktuellen neuen Klimazeitalter meines Erachtens keine Bedeutung mehr hat.
Das Temperaturniveau des weiteren Maiverlaufs wird sich jedenfalls auf frühsommerliche bis normale Werte einpendeln, sodass Frostgefahr kein Thema sein wird.