………………..mit Starkregen, Hagel und hoher Blitzintensität zogen gestern am Abend entlang des Alpenostrandes von S nach N. Hotspot der unwetterartigen Starkniederschläge war der Wienerwald. Während an meiner Messstation in Thenneberg „nur“ 41,2mm Regen in kurzer Zeit gemessen wurden, waren es im nördlichen Wienerwald z.T. fast die doppelten Mengen. Dort kam es auch zu lokalen Überflutungen mit Feuerwehreinsätzen. Der Durchmesser der Hagelschloten in Thenneberg lag bei 1-2cm.
Nachfolgend ein kurzer Rückblick auf den ersten und ungewöhnlich heftigen Gewittertag des Jahres 2018 im Oberen Triestingtal:
Die gewitterträchtige energiereiche Luftmasse war vom amerikanischen GFS-Modell bereits gestern Früh exakt berechnet worden (Siehe meinen Analysebeitrag von gestern früh).
Cape-Karte aus meiner gestrigen Analyse:
Bis zum späten Nachmittag konnte die Sonne bei nur wenigen hohen Wolken die bodennahe Luftschicht aufheizen.
Entsprechend hoch war der Temperaturgradient (Temperaturabnahme mit der Höhe bzw. lapse rate) am Nachmittag, wie aus dem Radiosondenaufstieg von Wien von gestern ersichtlich (schwarze dicke Kurve rechts). Cape, Pwat und nur schwacher „Deckel“ (Cin) ließen für den Abend noch einiges etwarten:
Quelle: Wyoming
Mit der Zufuhr hochgradig labiler feuchter Mittelmeerluft am Nachmittag entstanden im O die ersten TCU´s (Towercumulus, CB).
Auf dem Foto ist neben dem TCU über dem Peilstein auch die bis gestern herrschende Trockenheit ersichtlich:
Kurz nach Aufnahme des obigen Bildes zog die erste schwache Gewitterzelle über das Obere Triestingtal. Die Fallstreifen des Regens waren gut zu sehen, aber in der noch trockenen Luftmasse verdunstete das meiste Wasser, sodass nur wenige Tropfen den Boden erreichten.
Die zweite Gewitterzelle am Abend erwies sich als deutlich stärker. Starker Regen und kleinkörniger Hagel erreichten den Boden.
Das Foto zeigt den Gewitteraufzug dieser Zelle aus SSO:
Ungleich heftiger waren die Folgen der dritten Zelle, die sich genau über dem Oberen Triestingtal intensivierte, mit einen Wolkenbruch inkl. Hagelschloten (>1cm) und extremer Blitzrate für Weltuntergangsstimmung sorgte.
Aufgrund der gleichzeitig einbrechenden Dunkelheit nur 1 Foto:
Blitzentladungen:
Quelle: Blitzortung
Die nachfolgenden Karten der NS-Analyse nach INCA/ZAMG zeigen Momentaufnahmen der stärksten NS-Felder und die gesamte NS-Lienie, die sich am späten Abend von Kroatien über das südliche Burgenland, die östliche Steiermark und in S-N Richtung quer durch NÖ erstreckt:
Quelle: INCA-Analyse
Die Triesting konnte den starken Regen gut aufnehmen und abführen:
Quelle: Wasserstandsnachrichten NÖ
Den Großteil des dringend benötigten Regens nahmen die ausgetrockneten Böden auf.
Für eine nachhaltige Linderung der Trockenheit ist aber weiterer Regen notwendig.