Wochenprognose: beachtlicher Winternachschlag

Die Zufuhr kalter Luftmassen dauert in der kommenden Woche an. Zwischen einem Hoch, das sich von  Skandinavien retrograd auf den Nordatlantik ausdehnt, und Tiefdruckgebieten über dem Mittelmeer und Balkan  (High-over-Low) wird seit gestern in den unteren Schichten der Troposphäre kontinentale Kaltluft vom russischen Kontinent zu den Ostalpen gesteuert.  Zusammen mit der in höheren Schichten aufgleitenden  feuchten Mittelmeerluft kam/kommt es dabei verbreitet zu leichtem Niederschlag, der mittlerweile bis in tiefe Lagen in Schnee übergegangen. Die NS-Mengen fielen geringer als erwartet aus. Im Oberen Triestingtal fiel bis heute So morgens etwa 5cm kalter Schnee (aktuell um 07:00: -7,1° C und leichter Schneefall; siehe Beitragsbild) auf die warmen Böden.

 

Vor allem in der NO-Hälfte wird es heute So, morgen Mo und teils auch noch am Di bei Dauerfrost bleiben. Etwas milder wird es im W und SW.  Viele Wolken, kalter mäßiger Wind, Schneefälle mit geringer Intensität und nur einzelne Sonnenfenster bestimmen den Wettercharakter.
Mit der Verlagerung des Skandinavienhochs nach GB und seiner Einbindung in einen Keil des Azorenhochs dreht bis Mitte der Woche die Strömung in den Ostalpen auf nördliche Richtung. Damit wird weiterhin mäßig kalte Luft an die Alpennordseite gesteuert. Wetterbegünstigt ist dabei die nordföhnige Alpensüdseite.
Eine Ausdehnung eines Keils des Azorenhochs bis ME bringt zu Beginn der zweiten Wochenhälfte dem Ostalpenraum eine Wetterberuhigung mit schwachem Hochdruckeinfluss bei weiterhin nördlichen Winden. Da die Kaltluft bei uns liegen bleibt,  ist in Aufklarungsgebieten über Schnee mit starkem Morgenfrost zu rechnen. Tagsüber kann es dank der schon starken Sonneneinstrahlung zwar angenehme Plusgrade im einstelligem Bereich geben, frühlingshafte Temperaturen sind jedoch nicht zu erwarten.
Für den Verlauf des kommenden Wochenendes zeigen die aktuellen Modellsimulationen unisono einen atlantischen Trogvorstoß ins westliche Mittelmeer. Der damit verbundene Temperaturanstieg lässt die Schneefallgrenze ins Mittelgebirge ansteigen, die Tür zum Frühling bliebe damit aber weiterhin verriegelt. Details dazu in den kommenden Tagen!

 

Synoptische Analyse:

Die heutige Druckstruktur zeigt eine High-over-Low Lage mit einer zonal ausgerichtete Hochdruckzone vom Nordatlantik bis Südskandinavien und tiefem LD über dem Mittelmeerraum. Im Gradientenfeld dieser beiden Druckgebilden strömt  über das nördliche ME kontinentale Kaltluft bis GB. Im Ostalpenraum kommt es durch Aufgleitvorgänge vom Mittelmeer zu leichten Schneefällen:

18.03.2018.gfs-0-12

 

Das ehemalige Skandinavienhoch wird mit seiner retrograden Verlagerung in weiterer Folge in einen Keil des Azorenhochs eingebunden. An seiner Ostflanke erstreckt sich ein Höhentrog von NW-Russland über OE/ME bis in den westlichen Mittelmeerraum. Die Strömung über den Ostalpen dreht zunehmend auf nördliche Richtung. Über Neufundland erfolgt ein massiver Kaltluftvorstoß, der die Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik anheizen und die Achse des Azorenkeils nach O weggedrücken wird:

18.03.2018.gfs-0-60

 

Zu Beginn der zweiten Wochenhälfte (Do) reicht folglich ein bodennaher Hochdruckkeil des Azorenhochs bis ME. Atlantische Tiefdruckgebiete ziehen über Südgrönland, Island nach Skandinavien. Über OE/ME liegt nach wie vor ein mit Kaltluft gefüllter Höhentrog, der das spätwinterliche Temperaturniveau aufrecht hält:

18.03.2018.gfs-0-108

 

Eine Änderung der GWL kündigt sich für den Verlauf des kommenden Wochenendes an. Die erhöhte Dynamik über dem Nordatlantik im Zusammenspiel mit einem sich aufwölbenden Azorenhoch führt zu einem Trogvorstoß ins westliche Mittelmeer. Dabei wird der Hochdruckkeil abgeschnürt und über ME hinweg nach O abgedrängt. Einem recht freundlichen und milderen Sa könnte eine drastische Wetterverschlechterung im Laufe des Palmsonntag, an dem auch mit der MESZ (mitteleuropäische Sommerzeit) die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden, erfolgen. Diese beschriebene Entwicklung habe ich in der nachfolgenden Geopotential-/Druckkarte skizziert, ist für mich plausibel aber derzeit aufgrund der zeitlichen Ferne noch mit großen Unsicherheiten behaftet: 

18.03.2018.gfs-0-150

Aktualisierung folgt!

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