Das skizzierte Szenario in meiner letzten Analyse wird zur Realität!
Der Kaltlufteinbruch zum Wochenende ist fix, auch wenn die Hauptstoßrichtung über Polen/Deuschland nach W führt. Bei den Schneemengen gibt es noch erhebliche Unterschiede in den einzelnen Modellrechnungen.
Heute Mi bleibt es bei westlichem Wind wechselhaft und es wird etwas kühler als an den vergangenen Tagen. Nach einem föhnigen und vor allem in den Föhntälern nördlich der Alpen recht milden Do erreicht in der Nacht auf Fr eine Störung den W und SW Österreichs und verlagert am Fr nur langsam nach NO, sodass in der NO-Hälfte ein recht trüber Tag zu erwarten ist. Niederschläge fallen nur im Bergland oberhalb ca. 1200m als Schnee.
Bereits in der Nacht zum Sa dreht die Strömung auf N bis NO. Mit ihr wird kontinentale Kaltluft zu den Ostalpen gesteuert. Da die advehierte Luft sehr trocken ist, werden die Niederschläge, die bis in die Niederungen in Schnee übergehen. Die berechneten Niederschlagsmengen unterliegen noch größeren Schwankungen. Nördlich der Donau und im östlichen Flachland dürften sie nur gering (bis 5cm) ausfallen. Nennenswerten Neuschneezuwachs wird es nach den letzten Modellrechnungen vor allem in den Nordstaulagen (ca. 20cm) und an der Alpensüdseite (ca.30cm) bzw. im SO (ca. 15cm) geben, wo ein Adriatief feuchte Luft aus SO dazumischt.
Der So wird ein empfindlich kalter Eistag, an dem die Temperatur den ganzen Tag verbreitet deutlich unter dem Gefrierpunkt bleibt. Am „mildesten“ wird es ganz im SW (Osttirol). Weitere Schneefälle haben in der trockenen Luftmasse nur geringe Intensität.
Auch wenn ab Anfang kommender Woche die Temperaturen wieder langsam ansteigen, wird sich der Kaltluftvorstoß als nachhaltig erweisen und frühlingshaften Temperaturen im zweistelligem Bereich bis über den kalendarischen Frühlingsbeginn (20.03.2018) hinaus keine Chance geben. Mit schwachem Hochdruckeinfluss ab Mitte kommender Woche könnte die Sonne nach einem frostigem Tagesstart aber für angenehmes „Feeling“ tagsüber sorgen 🙂
Die weitere Entwicklung in Richtung Karwoche ist natürlich noch reine Spekulation. Den Modellsimulationen ist weiterhin ein gestörter Polarwirbel zu entnehmen, wobei beim amerikanischen GFS-Modell ein sich aufwölbendes Azorenhoch bei uns mit einer nördlichen Strömungskomponente für unterdurchschnittliche Temperaturen und unbeständigen Wettercharakter sorgen könnte.
Synoptischer Überblick für das Wochenende und Ausblick:
Eine High-over-Low Lage herrscht am kommenden Wochenende.
An der SO-Flanke des Hochs mit Kern über Südnorwegen wird ab Sa trockene kontinentale Kaltluft in Richtung ME gelenkt. Der Hauptstrom erfolgt über D nach W, wird aber auch in den Ostalpen zu einem empfindlichen Temperatursturz führen.
Ein Adriatief steuert feuchte Mittelmeerluft aus SO zu den Alpen, im Mischbereich beider Luftmassen kommt es verbreitet zu Schneefall.
Die beiden folgenden Karten zeigen Geopotential-/Druckstruktur und Temperaturverteilung am kommenden Sa 14:00 MEZ:
Bis So zeigt der Kern des Skandinavienhochs eine retrograde Verlagerung. Dabei verbindet es sich über eine atlantische Hochdruckbrücke mit dem Azorenhoch. Ein Keil reicht im O bis zur Ukraine und blockiert den Nachschub weiterer kontinentaler Kaltluft. Der dadurch abgeschnürte Kaltluftkörper verlagert weiter nach W (Frankreich, Südengland) und wird sich kommende Woche langsam erwärmen:
Markante Temperaurabweichung zum langjährigen Mittel in Bodennähe (2m) am kommenden So:
Quelle: KH
Bis Mitte kommender Woche hat sich nach GFS ein Keil über das nördliche ME bis OE ausgedehnt. Dieser beeinflusst zunehmend den Ostalpenraum. Im Mittelmeerraum bleibt flacher Tiefdruck vorherrschend, Wolkenfelder reichen zeitweise bis zu den Südalpen:
Im Vergleich dazu die Berechnung der Geopotential-/Druckstruktur des europäischen IFS. Auch hier ist die Ausdehnung hohen LD´s vom Atlantik bis ME deutlich erkennbar:
Update folgt!