Derzeit herrschen ideale Bedingungen für Gewitter mit stationären Starkniederschlägen.
Die vorhandene warme Luftmasse ist sehr feucht und labil geschichtet. Am Boden bildete sich heute mit der Annäherung einer schwachen Kaltfront aus West eine Konvergenzlinie (vorderseitiger SO-Wind trifft auf den Westwind der Kaltfront), wodurch massive gewitterfördernde Hebungsprozesse ausgelöst wurden. Einstrahlung bis über Mittag und eine Höchsttemperatur nahe 30° hat diesen Effekt noch gefördert. Dazu herrschten bis in große Höhen windschwache Verhältnisse, was für nur sehr geringe Verlagerungstendenz sorgte.
Um ca. 16:00 begann aus mehreren Richtungen gleichzeitig permanentes eher entferntes Donnergrollen.
Von einem nahen Spotterplatz, den ich in wenigen Minuten zu Fuß erreichen kann, konnte ich das Geschehen und die Entstehung einer eindrucksvollen Gewitterzelle schön beobachten.
Blick nach Westen
Blick nach Osten
Die Zelle im Westen zündete zuerst und erwies sich in weiterer Folge auch als Übeltäter für die Regenmassen in der kurzen Zeit inklusive Hagelanteil. Nachfolgend die Entwicklungsstadien:
Ab diesem Zeitpunkt hieß es, einen sicheren Platz aufzusuchen. Das Gewitter baute in meine Richtung an und war extrem blitzintensiv.
Mit den ersten Tropfen erreichte ich das schützende Haus.
Die zwei folgenden Fotos vom Balkon zeigen nur noch eine dunkle tiefe Wolkenwand, die sich aus Westen ins Triestingtal schob. Danach herscht für eine halbe Stunde „Weltuntergang“: es war stockdunkel mit Wolkenbruch inklusive Hagel:
Ein INCA-Screenshot mit der stationären niederschlagsintensiven Zelle über dem oberen Triestingtal und Teilen des Wienerwaldes:
Die Ausmaße der Niederschlagsmengen werden an der Triesting deutlich:
Ein versöhnlicher Abschluss eines stressigen Gewittertages durch einen doppelten Regenbogen:
Sehr schöner Bericht – Thx Franz!
50 mm in 40 Minuten sind zwar viel – werden aber mit rel. großer Wahrscheinlichkeit die nächsten Jahre schon mehrfach getopt werden!
Fortschreitender Klimawandel bedeutet eben:
Mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre + größeres Energiepotential => Zunahme der Extremniederschläge!
Wo und wann genau all die Katastrophen daraus aber passieren (auf die wir mit Sicherheit schon unvermeidbar zusteuern), dies unterliegt großteils dem Zufallsprinzip.
Das Problem generell wird sein – daß all die neu errichteten Hochwasservorkehrungen auf ein „100-jähriges
Ereignis“ dimensioniert sind – der KW wird dabei aber leider nicht mit einberechnet. Durch die extreme Geschwindigkeit aber des KW’s und der damit geänderten Parameter für solche Extremniederschläge, werden wir Extremergnisse a la „100-jährige“ bald schon in Dekaden zu erwarten haben (eigentlich ist das ja eh jetzt schon der Fall), und „1000-Jährige“ dann eben auch in wesentlich kürzerne Abschnitten schon.
Zusammengefaßt also muß man leider feststellen, daß man – wenn man auf „100-jährige“ dimensioniert beim Neubau“ – viel zu fahrlässig agiert! Muß man aber leider wohl auch (aus Sicht der Politik), da anderes kaum zu finanzieren wär.
LG Franz alias „Frosty“
Deine Prognosen treffen immer punktgenau ein. Ein herzliches DANKE dafür
LG Kurt
Pegelstand der Triesting in Berndorf bei den Brücken, leichtes Hochwasser gegen 18:00.
Wir war gegen 20:00 noch in Thbg. an einigen Stellen entlang der B18 hatte die Triesting einen hohen Pegelstand. Das Überlaufbecken in Tasshof war leer.
l.g. wgb