In meiner letzten Analyse habe ich auf eine mögliche Gewitterlage am morgigen Fr bereits hingewiesen.
Im Vorfeld einer Kaltfront führt Sonneneinstrahlung zu Labilisierung der Luftmasse. Stürmische südliche Höhenwinde verzögern jedoch das Vorankommen der Kaltfront. Sie liegt nachmittags über Bayern und W-Österreich.
Nach derzeitigen Modellsimulationen werden sich die Gewitter im Bereich einer Konvergenzone in Bayern linienförmig organisieren, unwetterartigen Charakter annehmen und in weiterer Folge nach NNO abgedrängt.
Auch im Inn-, Mühl- und Waldviertel muss mit erhöhter Gewittergefahr gerechnet werden. Weiter im Osten sollte es trocken bleiben. Lokale Wärmegewitter sind nirgends auszuschließen, aber nicht sehr wahrscheinlich.
Nach Osten hin muss in der Nacht auf Fr mit dem Durchgang einer trockenen Druckwelle und stürmisch auffrischenden Wind aus W gerechnet werden.
Kartenanalyse (morgen Fr nachmittags bis Sa früh):
Bei noch föhniger Südströmung liegt morgen Fr nachmittags (17:00 MEZ) ein Leetief über dem Bayrischen Wald:
Die hohe Taupunkte sind ein Indiz für hohe Luftfeuchtigkeit:
Durch die Sonneneinstrahlung wird die Luft in in bodennähe auf Werte bis tlw. nahe 30° C aufgeheizt:
Dort wo hohe Luft- und Taupunkttemperaturen im Vorfeld der Kaltfront überlappen, werist die Luftmasse einen enormen Energiegehalt auf:
Eine deckungsgleiche Konvergenzzone unmittelbar vor der Kaltfront fungiert als Trigger für Konvektion. In diesem Bereich ist mit unwetterartigen organisierten Gewittern (Starkregen, Hagel, Sturm) zu rechenen:
Von Salzburg ostwärts verläuft der morgige Tag bis nachmittags weitgehend trocken:
Die ausgeprägte föhnige Südstrrömung in der Höhe steuert die Konvergenzzone und damit die Schwergewitter nach Mitteldeutschland und Tschechien:
Voraussichtlich besteht morgen spätnachmittags/abends nur der äußerste NW – Inn-, Mühl- und Walviertel – ein erhöhtes Gewitterrisiko:
In der Folgenacht erreicht die Druckwelle der Gewitter mit stürmisch auffrischendem Westwind entlang der Alpennordseite auch NÖ/Wien/Nordburgenland:
An dem berechneten Gesamtniederschlag bis Sa früh, sieht man, dass der Osten Österreichs trocken bleiben dürfte: