Eine Änderung des großräumigen Zirkulationsmusters führt zu einen Umbau der GWL (Großwetterlage):
kühl und unbeständig wird abgelöst von mild und unbeständig 😉
Die Tageshöchsttemperaturen werden ab Do in den Niederungen häufig Werte über 20° C erreichen.
Da sich kein stabiles Hoch über ME etablieren kann, gibt es zu den deutlich höheren und der Jahreszeit angepassten Temperaturen neben freundlichen Abschnitten auch Wolken und Regenschauer bzw. Gewitter.
Die grundlegende Veränderung der Druckverteilung über dem atlantischen und europäischen Teil der NH (nördliche Hemisphäre) möchte ich an der aktuellen Druckstruktur von heute und der gemittelten Berechnung der Druckverteilung in einer Woche aufzeigen.
Die aktuelle großräumige Druckverteilung hat sich seit Tagen kaum verändert und wies eine große Erhaltungsneigung auf.
Aktuell befinden sich die Ostalpen rückseitig eines Langwellentroges, dessen Achse über Osteuropa liegt, in einer nördlichen Strömung, mit der kalte Luftmassen polaren Ursprungs an die Alpennordseite gelangen. Das beständige Atlantikhoch hat sich retrograd in Richtung Südgrönland und NO-Kanada verlagert. Über den Azoren befindet sich noch immer ein seit Anfang des Monats ortsfestes Tief:
Die Folge dieser Druckverteilung ist/war eine starke meridionale Zirkulation, die auch in den stark negativen Werten des AOI (arktischen Oszillations Index) und NAOI (nordatlantischen Oszillationsindex ) zum Ausdruck kommt:
An den Graphen der beiden Indizes wird ersichtlich, dass die Berechnungen in die Zukunft eine deutlich steigende Tendenz aufweisen. Ein klares Indiz für eine bevorstehende Änderung der Zirkulation.
Die für Di kommender Woche berechnete gemittelte Druckkonstellation zeigt ein Islandtief, das einen Trog bis zu den Azoren bildet. Das Azorenhoch wird dadurch von seinem angestammten Platz nach O abgedrängt und reicht mit einem markanten Keil über Spanien und WE bis Skandinavien. Die Ostalpen liegen in seinem Randbereich haarscharf an der Grenze zu einem Trog, der von Russland bis ins östliche Mittelmeer und Sizilien reicht, im Einfluss subtropischer Warmluft:
Wie gestaltet sich der Wetterablauf in den kommenden Tagen?
Eingebettet in der heute Di noch herrschenden nördlichen Strömung erreichte vergangene Nacht eine Kaltfront mit einem Schwall feuchter polarer Luftmassen den Alpennordrand. Regen und Schnee bis knapp unter 1000m (auch am Hocheck!) waren die Folge gefolgt von einem trüben und kalten Tag (Tmin 4,8° C, Tmax 9,3° C an meiner Messstation in Thenneberg).
Mit dem zunehmenden Hochdruckeinfluss aus W trocknet es in der kommenden Nacht rasch ab. Bei Aufklaren ist in windgeschützten Tallagen mit mäßigem Frost zu rechnen. Auch im Oberen Triestingtal erwarte ich leichten Luftfrost; hier wird dies höchstwahrscheinlich der letzte Frost dieses Frühjahrs sein.
Nachfolgend die berechneten Temperaturen in 2m vom aktuellen GFS-Lauf für morgen Früh:
Ein Zwischenhoch und gleichzeitiges Rückdrehen der Strömung auf SW sorgt am Mi/Do für einen markantem Temperaturanstieg.
Im N und O wird es recht sonnig mit Quellwolken am Nachmittag. An der Alpensüdseite kommt es in der aus SW herangeführten Luft vor allem am Do verstärkt zu Wolkenstau.
Ab Fr inkl. Wochenende geht es wechselhaft mit typischen Tagesgang weiter. Bei frühlingshaften Temperaturen herrscht in der labilen Luft hohes Potential für Schauer und Gewitter an den Nachmittagen.
Nach meiner Einschätzung wird sich dieser milde und schauer-/gewitteranfällige Wettercharakter auch in der kommenden Woche fortsetzen.
Aktualisierung folgt.