Muss sich jemand zwischen zwei gleich großen Übel entscheiden, wird im Volksmund häufig die Redensart „Pest oder Cholera“ verwendet.
Umgemünzt auf die Simulationen der Wettermodelle heißt dies für die Tage nach Ostern weiterhin „Frost oder Schnee„, für höhere Tallagen kann beides eintreffen.
Das Potential für Schäden an Obstkulturen und -bäumen ist sehr hoch und wird in den letzten Modellrechnungen wie in meinen Trendeinschätzungen (Russenpeitsche) bereits angekündigt weiterhin beharrlich bestätigt.
In den Alpen gibt es eine markanten Wintereinbruch!
Der Frühling bleibt für längere Zeit „kaltgestellt“ 😉
Synoptischer Überblick:
Die Ursache für diese Entwicklung ist eine Aufwölbung am Nordatlantik über Island bis ins europäische Polarmeer. Dies stößt eine Südverlagerung der über Skandinavien lagernden kalten Luftmassen an (berechnete Druckstruktur für Ostermontag):
Sie gelangen über die Alpen bis ins Mittelmeer und induzieren ein Tief über Oberitalien. Zeigleich dehnt sich das Atlantikhoch mit einem Keil nach Skandinavien aus. Im Verbund zwischen diesen beiden Systemen wird Kaltluft arktischen Ursprungs angezapft und über NW-Russland aus NO bis zu den Ostalpen gesteuert:
Bei Niederschlägen sinkt die Schneefallgrenze Mitte kommender Woche bis in die Niederungen; bei nächtlichem Aufklaren besteht in geschützten Lagen von Mi bis Fr hohe Frostgefahr bis -5° C oder tiefer in Alpentälern.
Im äußersten NO und entlang des Alpenostrandes besteht berechtigte Hoffnung, dass die eingeflossene kalter Luftmasse gut durchlüftet bleibt, wodurch die Frostintensität/-gefahr deutlich entschärft bzw. vermindert würde.
Auch im weiteren Verlauf der dritten Aprildekade bleibt der Frühling „kaltgestellt“. Das Hochdruckgebiet über der Nordatlantik wird immer wieder regeneriert, von Nordskandinavien bis zum Baltikum etabliert sich tiefer LD. Dazwischen gelangen dadurch weiterhin Luftmassen aus nördlichen Breiten mit eingebetten Störungen zu den Alpen. Gemittelte Druckkonstellation der GFS-Ensembles:
Update folgt.