Mächtig, dominant und weithin sichtbar thront der formschöne Mittagskogel über dem türkisfarbenem Faakersee. Der Mittagskogel zählt zu den höchsten Erhebungen der Karawanken und liegt an der Kärtner Grenze zu Slowenien. Der im Norden vorgelagerte Faakersee mit seiner türkisen Farbe vermittelt karibisches Flair. Die einmalige Farbgebung verdankt er seinem Zufluss, der Wourounitza. Sie führt dem See feinste Kalkpartikel aus den Karawanken zu, die lange in Schwebe bleiben und das Licht türkisblau reflektieren. Eine Woche Urlaub im aussichtsreich gelegenen „Kleinen Hotel Kärnten“ am Nordufer des See´s mit herrlichem Blick auf See und Berg ließ in mir unweigerlich den Wunsch entstehen, dem Gipfel des Mittagskogels einen Besuch abzustatten.
Das erste Schönwetterfenster wollte ich dafür nutzen. Die selbst erstellte Prognose erwies sich allerdings als trügerisch. So eindrucksvoll die Morgenstimmung beim Start auch war, der Regenbogen verhieß nichts Gutes 😉
Schon während des Anstieges stauten sich tiefe Wolken begleitet von Nieselregen von SW an den Berghängen, sodass mir nur ein kurzer Blick vom Gipfel zum See gegönnt war. Entschädigend war das turbulente Wolkenspiel beim Abstieg:
Beim zweiten Anlauf begleitete mich Wetter vom Feinsten 🙂 Durch Lücken im flachen Morgennebel konnte ich immer wieder den sonnenbeschienenen Gipfel mit wolkenlosem Himmel darüber sehen:
Als Anstieg wählte ich den teilweise ausgesetzten NO-Grat. Vom Charakter her ist er vergleichbar mit den NO-Anstiegen am Schneeberg (z.B. Bürklesteig). Etwas Klettergewandtheit und Schwindelfreiheit ist erforderlich. Ein paar bildliche Eindrücke während des Anstieges:
Das Gipfelpanorama reicht von den Hohen Tauern im Norden über die östlichen Karawankenberge im Osten bis in die nahen Julischen Alpen im S/SW:
Hungrige Gesellen (Bergdohlen) betteln um ihren Anteil an der Gipfeljause:
Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg nach Osten inmitten prächtiger Alpenflora:
Nach getaner Arbeit die erfrischende Belohnung 🙂