Leider ist auch heuer wieder pünktlich zu Weihnachten die Wettersingularität „Weihnachtstauwetter“ eingetreten.
Damit verschwinden nicht nur die ohnehin dünnen Schneedecken, sondern auch das winterliche Raueis der letzten Tage.
Auf die weitere Wetterentwicklung bis zum Jahresende bin ich in meiner letzten Prognose/Analyse schon eingegangen:
-mit einer schwachen Kaltfront etwas Regen heute am Hl. Abend, Schnee nur in höheren Lagen,
–stürmische Warmfront im Verlauf des Christages und am Stephanitag, sehr mild,
–markante Kaltfront von Mo auf Di mit Schnee in höheren Nordstauagen,
–Zunehmender Hochdruckeinfluss aus W ab Mi; im O Passage eines Frontsystems des Osteuropatroges mit schauerartigen Stauniederschlägen im Nordstau der NÖ-Voralpen (Chance auf 10cm-20cm Schnee), starker Wind aus NW,
–ab Do Hochdruckeinfluss in den gesamten Ostalpen mit anfänglichem W-O Temperaturgefälle und zunehmender Nebelanfälligkeit in den Niederungen (Inversion).
Was mich nach wie vor beschäftigt, ist die Frage:
Wann kommt eine Umstellung auf eine winterliche Wetterlage mit Schnee bis in die Niederungen?
Derzeit lässt sich das aus den wankelmütigen Modellrechnungen für den Mittelfristzeitraum schwer „ablesen“.
Bis Neujahr deutet sich aber als Hoffnungsschimmer eine Umstellung der Druckkonstellation der NH und damit eine Beednigung des trockenen hochdrucklastigen Wetterabschnittes an.
Ein Teil des sibirischen Kältehochs verlagert sich in den kommenden Tagen zum Nordpol. Dadurch entsteht eine mögliche Bruchlinie vom Hoch über Alaska zum Azorenhoch.
Dies würde den PW (Polarwirbel) in zwei Fragmente splitten, wobei nach den aktuellen Berechnungen der steuernde Teil über dem asiatischen Kontinent zu liegen kommt und ME eine kalte und feuchte Nordlage bringen könnte. Dies verdeutlicht der PW in unteren Stratosphäre in 100hPa:
Damit es so kommt, muss allerdings auch das ausgeprägte Azorenhoch mitspielen und eine meridionalere Ausrichtung in Richtung Island/Grönland einnehmen.
Im aktullen GFS0z-Lauf (siehe nachfolgende Karte) ist die Achslage noch viel zu zonal, sodass bestenfalls mit eine WNW-Lage Schnee im Bergland zu erwarten wäre:
Die Ensemblerechnung der letzten 4 GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ zeigt nach der milden Hochdruckphase bis Silvester einen kontinuielichen Temperaturrückgang zu Beginn des neuen Jahres und ansteigende Niederschlagssignale. Dies interpretiere ich als Indiz für einen winterlichen Witterungsabschnitt im Verlauf der ersten Jännerdekade:
Zugegeben, die winterlichen Annäherungsversuche stehen noch auf sehr schwachen Beinen. Aber mit dem Westdurchbruch zu Weihnachte werden die Karten neu gemischt und die Chance lebt.