Kurze Klarstellung meinerseits, damit keine Mißverständnisse entstehen: bei einigen ist der Eindruck entstanden, dass ich mit meinem letzten Beitrag einen Zusammenhang zwischen Vollmond und GWL-Umstellung herstelle. Das ist nicht der Fall, im Gegenteil:
ein direkter Zusammenhang zwischen Mondphasen und Wettergeschehen auf der Erde ist absolut nicht gegeben. Die Massenanziehungskraft zwischen Mond und Erde beeinflusst die Erdrotation und ist verantwortlich für die Gezeiten der Weltmeere, ein Einfluss auf das Wetter ist nicht nachweisbar.
Auf die Supervollmondnacht von Mo auf Di ……………….
……………..folgte am Di nochmals ein kalter (-10° C), winterlicher und sonniger Vormittag mit konserviertem Raureif/-eis und Schnee:
Mit der GWL-Umstellung durch eine Warmfront hat sich gestern Mi Tauwetter mit markanter Milderung in der Höhe und nasskaltes Regenwetter in den Niederungen eingestellt:
Edit 17:00: Fotos von heute am Vormittag am Hocheck zeigen nur mehr Schneereste und Nebel über den Niederungen:
Die kurze zonale Westwetterphase geht mit Rückdrehen der Strömung auf SW morgen Fr und in weiterer Folge nach dem Wochenende auf ein rein meridionales Muster mit südlicher Komponente über den Ostalpen rasch zu Ende.
Dabei gelangen die Ostalpen, wie in meiner letzten Analyse dargestellt, an die Vorderseite eines weit nach Süden amplifizierten Troges, dessen Vorankommen nach Osten durch das ausgeprägte Kontinerntalhoch blockiert wird.
Die letzten Modellläufe simulieren in weiterer Folge ein Abtropfen der Trogspitze und die Entstehung einer „High-overLow“ Lage mit einer Hochdruckbrücke vom Azorenhochkeil über Südskandinavien zum Kontinentalhoch und Tiefdruckgebieten von der Biskaya über das Mittelmeer bis zum Schwarzen Meer:
Für ME resultiert daraus eine gradientenschwacher, nebelanfälliger und eher niederschlagsarmer Wetterabschnitt mit langsam zurückgehenden Temperaturen.
Exemplarisch die Ensemblerechnung für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“:
Bei meinen Recherchen und Überlegungen zu einer endgültigen und einigermaßen gefestigten Trendaussage zum bevorstehenden Winter 2016/2017 spielen die Auswirkungen des Klimawandels eine immer größer werdende Rolle.
Ich finde keine Referenzjahre mit derartigen Rahmenbedingungen auf der NH (nördlichen Hemisphäre). Der PW (Polarwirbel) ist auf allen Ebenen massiv gestört: zerfleddert, fragmentiert, verschoben.
Die „glühende“ Arktis, das extreme Kältepotential über Sibirien, der geringe Temperaturgradient zwischen Pol und mittleren Breiten über Nordamerika und Atlantik, die frühe überdimensionierte Wärmeblase in der mittleren Stratosphäre (Ozon?)……….alles gibt Rätsel auf, weil es in dieser Ausprägung und Kombination nicht bekannt ist.
Über die Auswirkungen kann ich nur spekulieren, meine eigenen Theorien entwickeln.
Aus dem „bekannten“ Chaos der Atmosphäre – mit einem in Balance befindlichem PW – Trends abzuleiten, ist schon „Lotterie“ genug. Nun kommt zu diesem Chaos noch das „Chaos im PW“.
Ich hatte gestern eine hochinteressante Diskussion mit einem Profimeteorologen über die Kopplung Troposphäre-Stratosphäre; allgemein und anhand der aktuellen Situation der nordhemisphärischen Atmosphäre. Auch Profis stehen vor neuen Herausforderungen und einem Rätsel, nicht nur weil mangels Datenmaterial die stratosphärischen Prozesse nur dürftig bekannt sind. Der Rekord beim arktische Meereisrückgang führt zu neuen unerforschten Entwicklungen.
Das Überraschungspotential für Extementwicklungen in den kommenden Monaten, und damit auch für unseren Winter, ist sehr groß.
Was mir sonst noch auffällt:
– die Temperaturüberschüsse bei den Winterprognosen (z.B. NOAA, DWD) werden sukzessive zurückgefahren;
– AOI und NAOI begeben sich wieder auf Talfahrt
Ich hoffe, dass ich bis zum endgültige Resümee meiner Wintereinschätzung noch etwas Klarheit in das Chaos bringen kann 😉