Wie angekündigt gelangt seit gestern an der Voderseite eines westeuropäischen Langwellentroges, der bis in die Wüstengebiete Marokkos und Allgerien reicht, mit der südlichen Höhenströmung großflächig Saharastaub bis zu den Alpen.
Der Trog wird in den nächsten Tagen regeneriert und bleibt weitgehend ortsfest. Diese Wetterlage begünstigt weiterhin Hebungsvorgänge in der NW-lichen Sahara. Dabei wird auch in den kommenden Tagen Saharastaub von starken Winden aufgewirbelt, in höhere Luftschichten verfrachtet und von der großräumigen Strömung weit nach Norden über das Mittelmeer und die Alpen bis Südskandinavien geführt.
Die nachfolgenden zwei Karten zeigen die Staubkonzentrationsberechnung des SKIRON-Modells der Universität von Athen (link) für heute Sa mittags und kommenden Di mittags:
Die nächste Karte zeigt exemplarisch die Stromlinien im Jetstreamniveau zu Wochenbeginn. Sie führen um den Trog herum bis in die NW-lichen Teile der Sahara, wo sich die aufgewirbelten Staubanteile aufnehmen und entlang der Ostflanke des Troges über das Mittelmeer weit nach Norden transportieren:
Die Fernsicht ist heute und in den nächsten Tagen durch das Wetterphänomen Saharastaub stark eingeschränkt.
Dies habe ich heute Vormittag vom Hocheck mit ein paar Bildern dokumentiert.
Der Blick ins Obere Triestingtal und zum Wienerwald:
Der kaum erkennbare Schneeberg (linke Bildhälfte und im Beitragsbild):
Zum Vergleich das letzte Motiv, aufgenommen vor 2 Tagen bei reiner Luftmasse:
Noch eindrucksvoller wird die Luftverschmutzung durch Saharastaub auf den aktuellen Webcam-Bildern vom Sonnblick (Quelle ZAMG) dokumentiert:
Dazu die am Sonnblick gemessene Staubkonzentration:
Unbeeindruckt von diesem Wetterphänomen präsentiert sich der erntebereite Bärlauch 😉