Die Luftmassengrenze, die der Osthälfte bis in die Niederungen einen winterlichen Witterungsabschnitt mit wenigen cm Schnee brachte, wird von der Westströmung weiter zurückgedrängt. Die bodennahe Kaltluft im Osten wird dabei langsam erodiert. Der Winter zieht sich für einige Tage ins Begland zurück, um sich vielleicht ab Mitte kommender Woche wieder zurückzumelden. Der Blick auf den Polarwirbel und die arktische Oszillation eröffnet jedenfalls neuerlich winterliche Perspektiven für den Alpenraum.
Heute Mi im Osten und Süden weiterhin Nebel in der feuchtkalten Grundschicht. Dabei sind im SO, evtl. auch im östlichen NÖ, leichte Aufgleitschneefälle eines Balkantiefs zu erwarten. Im Westen und dem Bergland wechselnd bewölkt:
Morgen Do im Osten weiterhin nebelig und kalt. Von Westen quert im Tagesverlauf eine Okklusion nördlich der Alpen. Es besteht Gefahr von gefrierenden Regen in der bodennahen Kaltluft ganz im Osten.
Am Fr auch im Osten Luftmassenwechsel und nachhaltige Milderung.
Im Laufe des Wochenendes und am Wochenanfang entwickelt sich nach einer kurzen Zwischenbesserung ausgehend von einem mächtigen Tiefdruckkomplex, der sich von GB bis zur Nordsee erstreckt, über ME eine zunehmend zyklonale, niederschlagsreiche und milde Westströmung. Schnee zunächst nur im Bergland:
Die mögliche weitere winterliche Entwicklung habe ich nachfolgend analysiert.
Synoptische Analyse:
Auf der Suche nach einer möglichen winterlichen Periode im weiteren Verlauf des Jänner, sind meine Augen derzeit auf den Nordpazifik und das Beringmeer gerichtet; konkret ist es das Aleutentief, das eine winterliche Perspektive eröffnet.
An seiner Vorderseite wölbt sich in den nächsten Tagen ein Rücken mit subtropischen Luftmassen in Richtung Nordpol auf. Zentraleuropa gelangt zeitgleich an der Vorderseite eines atlantischen Tiefdruckgebietes in eine milden WSW-Strömung.:
Der arktische Oszillationindex (AOI) fällt in den nächsten Tagen in den eller, was auf eine massiver Störung des Polarwirbels hinweist. Trotz großer Streuung des Index ab Mitte des Monats wird in den Ensemblerechnungen mehrheitlich ein negativer Trend simuliert:
Der Warmluftvorstoß über Alaska bewirkt in weiterer Folge den Aufbau eines Polarhochs, passend zum stark negativen AOI. An der Ostflanke des Rückens entsteht als Gegenströmung ein Langwellentrog über Nordamerika, an dessen Vorderseite wiederum ein Aufwölbung über Neufundland in Richtung Grönland eingeleitet wird. Der Tiefdruckkomplex über dem Nordatlantik progressiert bei dieser Entwicklung langsam nach Osten:
Blickt mach noch ein Stück in die Zukunft bis Mitte kommender Woche, so bildet sich nach dem amerikanischen Modell GFS über der nördlichen Hemisphäre um das Polarhoch eine Viererwelle aus, wobei Zentraleuropa im Trog zu liegen kommt und der Atlantik blockiert wird:
Meridionale Zirkulationsmuster mit Viererwelle sind in der Regel sehr stabil. Ein winterliche Periode in der zweiten Jännerhälfte rückt in den Bereich größerer Wahrscheinlichkeit.
Aktualisierung demnächst.
Meteogramme
Osten/Oberes Triestingtal:
Süden/Karnische Alpen:
Westen/Hochkönig: