Langsame Abschwächung des Höhentiefeinflusses

Der KLT (abgeschlossenes Höhentief) lag gestern So über D.
Während sich in der feuchten Grundschicht häufig Hochnebel bildete, gab es auf den Bergen vorübergehende Wetterbesserung mit viel Sonne (Beitragsbild/ZAMG von gestern: Blick vom Sonnblick zum Großglockner).
Sogar auf den Bergen der niedrigen  Gutensteiner Alpen ließs sich gestern oberhalb von knapp 1000m die Sonne blicken (siehe  meinen gestrigen Bildbericht).
Heute Mo liegt der KLT nördlich von Westösterreich und verlagert sich etwas weiter südlich, als in meiner letzten Analyse beschrieben, langsam nach Osten. Dabei kommt es an seiner Rückseite bei NW-licher Anströmung  verbreitet zu Niederschlägen mit einer SFG (Schneefallgrenze) oberhalb 1000m. Im Osten vor allem am Nachmittag.
Am Di zweigeteiltes Österreich: während im Westen und Süden der Hochdruckeinfluss langsam zunimmt und Wolken mit sonnigen Abschnitte  wechseln, überwiegen an der Alpennordseite und nach Osten zu weiterhin trübe Verhältnisse. Die Niederschläge klingen im Verlauf des Tages ab.
Auch am Mi bleibt es alpennordseitig und im Osten hochnebelartig bewölkt, einiges an Sonne im Westen, Süden und im Bergland.

Ab der zweiten Wochenhälfte nimmt der Hochdruckeinfluss von Westen langsam zu. Am Rande des Hochs streifen  mit NW-licher Strömung  zunächst noch schwache Störungen den Norden und Osten.  Do  und Fr verlaufen voraussichtlich wechselhaft, windig aber deutlich milder als zuvor.

Am verlängerten Wochenende dürfte sich im gesamten Ostalpenraum schwacher Hochdruckeinfluss durchsetzen. Bei gradientenschwachen Verhältnissen steigt  jahreszeitlich bedingt die Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung einer Inversionslage:
Nebel unten  🙁   Sonne und dünne hohe Wolken oben  🙂

 

Synoptischer Überblick:

Die heutige Druckkonstellation zeigt einen Keilvorstoß des Atlantikhochs nach Skandinavien. An seiner SO-Flanke liegt der KLT über Süddeutschland und verlagert sich langsam nach Osten:

19.10.2015.gfs-0-12

 

Der KLT ist gut erkkennbar an den tieferen Temperaturen auf der 500hP-Fläche (entspricht einer Höhe von ca. 5500m und ist hellblau eingefärbt) als seine Umgebung:

19.10.2015.gfs-13-12

 

Bis Mitte der Woche wird der Atlantikkeil von der Frontalzone, an der die Tiefs wie auf einer Perlschnur aufgefädelt sind nach Süden gedrückt und gewinnt dadurch zunehmend Einfluss auf ME. Dieser Vorgang drängt den KLT, der sich in der Zwischenzeit mit dem Osteuropatrog verbunden hat, weiter nach Süden ab. Dadurch verliert er zunehmend seinen Einfluss auf die Alpen:

19.10.2015.gfs-0-60

 

Am Do hat sich bodennah bereits Hochdruck durchgesetzt. Am Rande des Hochs streifeb mit einer milden WNW-Strömung  noch schwache Störungen. Der Höhentiefeinfluss hat sich ins Mittelmeer verlagert :

19.10.2015.gfs-0-84

 

In der Ensemblerechnung (Gitterpunkt Oberes Triestingtal) ist der deutliche Temperaturanstieg – vor allem in der Höhe – ab Do schön zu sehen:

19.10.2015.ens

 

Man erkennt auch, dass es in der Folge auf diesem Temperaturniveau bei nur wenigen Niederschlagssignalen  weitergeht. Ein typisches Indiz für eine gradientenschwache  Wetterlage mit antizyklonaler Dominanz und Neigung zu Inversionsbildung.

 

Die Druckstruktur am Beginn des verlängerten Wochenendes verdeutlicht diese GWL. Über ME liegt ein Hochdruckgebiet, an der Vorderseite eines Atlantiktroges werden in der Höhe milde Luftmassen zu den Alpen gesteuert:
Exemplarisch die Karte für Sa:

19.10.2015.gfs-0-132

 

An dieser Gundkonstellation wird sich am Wochenende nicht viel ändern.
Der Ausblick auf die letzten Oktobertage bietet allerdings noch ein breites Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten.

Sowohl eine Omegalage mit Skandinavienhoch und Zufuhr bodennaher kühler Kontinentalluft, als auch eine milde antizyklonale Westlage tauchen in den Modellechnungen auf. Die einzige Gemeinsamkeit ist die geringe Niederschlagserwartung.

Update folgt!

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