Abkühlung verschafft derzeit nur kühles Nass (Beitragsbild Umbalfall/Osttirol) 🙂
Alle Wettermodelle setzen auf eine Fortsetzung des Hochsommerwetters weit über die erste Augustdekade hinaus. Auch wenn die GWL`s geringfügig unterschiedlich gerechnet werden, eines haben sie gemeinsam:
südliche Strömungskomponente, häufig antizyklonale Prägung mit starker Sonnenausbeute, ungewöhnlich warme Luftmasse in der mittleren Troposphäre über ME.
Auf der 500hPa-Gopotentialfläche – dies enspricht ca. 5500Hm – werden durchgehend Temperaturen über -10° C simuliert. Auch in ca. 1500m liegen die Temperaturen über 15° C. Beides ist Zeugnis einer hochsommerlichen Luftmasse und lässt in den Niederungen weiterhin Höchsttemperaturen jenseits der 30°-Marke erwarten.
Ein Trogdurchgang mit nachhaltiger Abkühlung, wie ich ihn in meiner letzten Analyse spekulativ angedeutet habe, wird immer wieder weggerechnet und ist derzeit nicht in Sicht. Lediglich in die SW-Strömung eingebettete gewitterbringende Randtröge, so wie zu kommeden Wochenende, werden kurzzeitig die Hitze lindern.
Die Schattenseite dabei sind hohes Unwetterpotential, Schwüle und Tropennächte.
Hinter den Gewitterstörungen setzt sich wieder Hochdruck durch.
Abgesehen von den Gebieten, die von den Gewittern getroffen werden, bleibt die Trockenheit ein Thema; vor allem im Osten und NO, wo der pannonische Einfluss heuer ganz besonders zum Tragen kommt.
Die Siebenschläferregel dürfte sich heuer eindrucksvoll bestätigen. Mich würde es mittlerweile nicht mehr wundern, wenn bis zum Ende der Hundstage (23.8.) alles beim Alten bleibt. Ein Ende der Erhaltungsneigung, geprägt vom übermäßig kalten Nordatlantik und dem weit nach Norden ausgreifenden Subtropenhoch übers Mittelmeer bis Zentral- und Osteuropa, ist nicht erkennbar.
Mit dem Temperaturüberschuss in den bisherigen Sommermonaten Juni und Juli könnte vor allem im östlichem Flachland der Rekordsommer 2003 wackeln.
Da das amerikanische Wettermodell GFS derzeit Probleme mit dem Temperaturoutput hat, zeige ich heute das aktuelle Sounding (Radiosondenaufstieg) von Wien (Quelle: Link). Es ist darin gut zu erkennen, dass die rechte Temperaturkurve erst in fast 6000m die -10° C Linie kreuzt (rote Kreismarkierung):
Ebenso sieht man, dass sich bodennah eine Inversion mit einem deutlichem Temperaturansieg ausgebildet hat. Sie wird mit dem Tagesgang weggeheizt.
Analyse mit Modellkarten folgt demnächst.