Hochdrucklage mit teils frostigem Tagesbeginn und zunehmend frühlingshaften Tageshöchsttemperaturen

Modellübergreifend wird für die bevorstehende Woche von den Wettermodellen die GWL HM (Hoch ME) simuliert. Der zugehörige Wettercharakter ist geprägt von sonnigen Tagen mit kontinuierlich ansteigenden Tageshöchsttemperaturen (siehe Beitragsbild).  

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

Exemplarisch die simulierte Geopotential-/Druckstruktur vom aktuellen GFS-Modelllauf für die kommende Wochenmitte:

 

Mit der Annäherung eines Atlantiktroges kündigt sich ab dem kommenden Wochenende eine langsame Wetteränderung an:

 

Auch wenn es für Details noch zu früh ist, dürfte die zweite Märzwoche mit etwas kühlerem und unbeständigerem Atlantikwetter aufwarten.

Mein Interesse gilt aber auch den sPW (stratosphärischer Polarwirbel), der im heurigen Winter durchgehend stark ausgeprägt war und mehrmals zwischen zentriertem und gestrecktem Erscheinungsbild wechselte. Nun kündigt sich in den Simulationen von GFS eine markante Erwärmung auf der 10hPa-Fläche mit einer erheblichen Störung des sPW an. Dieses Phänomen wird in der Meteorologie SSW (sudden stratospheric warming) genannt und tritt häufig im Winter auf. Ich habe solche Ereignisse in den vergangenen Wintern schon des öfteren behandelt; auch unter der Bezeichnung MW (major warming). Per Definition sind die Hauptmerkmale dieses Phänomens ein markanter Temperaturanstieg im Polbereich in kurzer Zeit und nachfolgend eine Umkehr des gemittelten Windes zw. 60° und 90° von W auf O.

Sowohl die Erwärmung, als auch die Windumkehr werden aktuell für Mitte März von GFS simuliert. Nachfolgend Karten mit der Temperatur- und Windentwicklung in der Stratosphäre (10hPa) bis Mitte März im Vergleich zur Ausgangssituation:

Temperatur heute und in 10 Tagen

            

 

Zonalwind heute und Mitte März; an den Windpfeilen ist die Windumkehr erkennbar

           

 

Das „downwelling“ – Auswirkung auf die darunterliegende Troposphäre – lässt sich noch nicht vorhersagen, es ist aber zu erwarten, dass die über der Polarregion liegende Kaltluft irgendwo (?) weit nach S ausbricht und in diesen Regionen für einen späten Wintereinbruch sorgt. Dies kann, aber muss nicht über ME sein!

Wenn ich den zeitgleich berechneten Vertikalschnitt des PW betrachte, vermute ich, dass ME weiterhin auf der milden Seite bleibt. Die Polarluftmassen dürften sich in Richtung Kanada/Nordamerika und den sibirischen Kontinent ergießen:

Quelle: stratobserve.com

Aktualisierung folgt!

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