Mittelfristiger Übergang von NAO- (frühwinterliche Blockinglage) zu NAO+ (Westwetterlage)

Die zweite Adventwoche ist geprägt von einem „Hauch von Winter“. Der frühwinterliche Wetterabschnitt hat aber ein Ablaufdatum. Bereits am Ende des Mittelfristzeitraumes – zum nächsten Wochenende – erfolgt die Umstellung zu einer milderen Wetterphase. Die frühwinterliche Blockinglage dürfte – sowohl nach dem amerikanischen GFS, als auch dem europäischen IFS – von einer Westwetterlage abgelöst werden. Siehe die Vorhersage des nordatlantischen Oszillatiosindex im Beitragsbild (Quelle: NOAA).

 

Die aktuelle Entwicklung der GWL war in den Modellen gut erfasst, aber aufgrund der komplexen Dipolstruktur des Tiefdruckkomplexes über ME und dem Mittelmeerraum blieben/bleiben die Schneemengen im gesamten Ostalpenraum deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die für heute So vorhergesagten Schneefälle in den Nordalpen fallen erheblich geringer aus und beschränken sich auf das Gebiet vom Arlberg bis zum Salzkammergut, da die Front nicht weiter nach O vorankommt. Spielverderber ist das entstandene Mittelmeertief in mehrerlei Hinsicht. Zum einen   verursacht es an seiner Vorderseite in den Ostalpen am heutigen So eine Winddrehung auf östl. Richtung. Darüberhinaus steuert es nicht die erwartete Feuchtigkeit bis zu den Ostalpen, sodass die Südalpen und der Alpenostrand fast NS-frei bleiben und damit auch kaum Neuschnee abbekommen:

 

Zu Wochenbeginn (Mo/Di) flacht es deutlich ab und erstreckt sich als Höhentief von der Iberischen Halbinsel bis zur Ukraine und bleibt auch für den Alpenraum wetterbestimmend. Im Gradientenfeld zur Hochdruckzone, die sich vom NA über Südskandinavien bis zum Baltikum erstreckt, liegen die Ostalpen in einer wolkenreichen, kühlen und mäßig feuchten Ostströmung. Geringe Schneemengen bis in höhere Täler sind entlang der Alpennordseite und im O nicht auszuschließen:

 

Ab Wochenmitte trocknet die Luftmasse im W langsam ab. Auf den höheren Bergen wird es zunehmend sonnig. Im O überwiegt voraussichtlich bis Mi weiterhin oft tiefe Stratusbewölkung, aus der es unergiebig schneien bzw. im Flachland regnen kann.

Ab Do steigen die Chancen, dass sich die Sonne bei gradientenschwachen Verhältnissen und schwachem Hochdruckeinfluss im gesamten Ostalpenraum nach Auflösung der Stratusfelder durchsetzt:

 

Nach dem aktuellen Simulationen (exemplarisch GFS) erreicht am kommenden Sa eine Kaltfront den Alpenraum, beendet das ruhige Hochdruckwetter und leitet über zu einer zonal geprägten Zirkulation:

 

Warum ich glaube, dass sich in weiterer Folge eine mildere Westwetterlage einstellt, leite ich aus dem großräumigen Zirkulationsmuster innerhalb des troposphärischen PW (Polarwirbel) ab. Ein Hochdruckgebiet, dass sich vom arktischen Ozean bis NW-Kanada erstreckt, lenkt in einem Bogen arktische Luftmassen auf den NA und induziert dort ein Orkantief, das mit seinen Fronten und Windfeldern auf EU übergreift. Da das Azorenhoch dagegenhält, dürfte die Frontalzone eher nördlich verlaufen und der Alpenraum von Fronten in abgeschwächter Form erreicht werden:

 

Aktualisierung mit Ausblick auf das „Weihnachtstauwetter“ 😉 folgt!

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