Die Triesting ist mit dem Nachlassen des Regens wieder in ihr Bett zurückgekehrt. Das Aufarbeiten der hinterlassenen Schäden durch die Auswirkungen des HW wird noch ein paar Tage dauern.
Heute früh entspricht die Durchflussmenge der Triesting an der Messstelle in Fahrafeld mit knapp über 30m3/s einem HQ1. Gestern um 11:00 wurde die maximale Durchflussmenge mit 223m3/s gemessen. Dies entspricht in der Statistik der größten Menge, seit es in Fahrafeld Messungen gibt und ist nahe an einem HQ100 (250m3/s):
Quelle: noe.gv.at
Rückblickend wurde die katastrophale HW-Lage von den meisten Wettermodellen bereits 1 Woche im Vorhinein recht gut erfasst. Das Potential ist bereits in meinem Analysebeitrag vom 07.09.24 erläutert, auf die zu befürchtenden Regenmengen von 250mm für den Wienerwald und Teilen von NÖ habe ich anhand einer NS-Summenkarte von GFS am 09.09.24 hingewiesen. Leider haben sich die Befürchtungen in den Folgetagen verhärtet und sind schlußendlich sogar noch katastrophaler eingetreten.
Wie geht es nun weiter?
Heute Mo steuert das nach wie vor stationäre Hochwassertief, das große Teile des Balkans und der Ostalpen fest im Griff hat, ein weiteres NS-Feld aus NO an die Alpennordseite. In NÖ bleibt die HW-Lage noch angespannt, da einerseits in den vom HW am meisten betroffenen Gebieten weitere Regenmengen von 30mm-50mm erwartet werden. Gleichzeitig erhöhen sich die Temperaturen, wodurch der in höheren Lagen (ca. 1200m) als Schnee gebundene NS als Schmelzwasser in die Voralpenflüsse gelangt:
Ab morgen Di ist überall nachhaltige Entspannung zu erwarten. Das Tief verlagert sich unter Abschwächung retrograd nach W in den nördl. Mittelmeerraum. Gleichzeitig entsteht vom NA bis zum Baltikum ein zonale Hochdruckzone. Es etabliert sich eine High-over-Low Lage mit einer östl. Höhenströmung über den Ostalpen. Nennenswerter NS im Ostalpenraum ist nicht mehr zu erwarten. Der Wettercharakter wird wechselhaft.
Exemplarisch die simulierte Geopotential-/Druckkonstellation vom aktuellen GFS-Modelllauf für Do:
In Richtung kommendes Wochenende sind sich die Modelle noch nicht einig, aber es dürfte sich eine flache Druckverteilung mit zur Jahreszeit passenden Temperaturen und wechselhaftem Wettercharakter einstellen.
Hallo Franz!
Hoffentlich hast du dein Grundwasserproblem im Keller in den Griff bekommen. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Durch gründliche Vorbereitung haben wir fast nur Schäden im Garten. Ohne das Becken in der Untertriesting wären wir abgesoffen, wie bei den letzten Ereignissen. Es war aber gegen Ende schon sehr voll, das in Fahrafeld war anscheinend kurz vorm überlaufen. Die FF Berndorf hatte dazu eine Warnung heraussen, die wir in den sozialen Medien gesehen haben. Auf jeden Fall ein Segen, wenn man sich die anderen HW-Gebiete anschaut. Schrecklich, was da im Waldviertel abgeht. Danke nochmal für die grosse grosse Hilfe, die deine Seite in so einer Lage für uns ist und für die viele Arbeit, die du dir da machst, gerade wenn du selbst betroffen bist. LG,
Peter Klail
Servus Peter,
wir haben unser Kellerproblem im Griff. Während des Stromausfalls hat es 5-6cm Grundwasser reingedrückt. Da wir vorher schon alles geräumt hatten (außer das Holz), hält sich die Nacharbeit in Grenzen.
Fein dass du, wie das gesamte Triestingtal mit einem „blauen Auge“ davongekommen bist. Ich habe auch eine Erklärung dafür. Durch die lange Trockenheit konnte das Hocheck mehr oder weniger den gesamten Regen aufnehemen. Im Gegensatz zum 07.07.1997, als die Regensumme geringer, aber das Schadensausmaß in Thbg/Altenmarkt viel größer war, ist diesmal vom Hocheck überraschend wenig Wasser gekommen.
LG, Franz
Ja, von dieser Seite nützt natürlich auch das Becken nichts. Es braucht halt auch immer ein wenig Glück. LG