Wochenprognose: beständig unbeständig, windig und recht mild

In der bevorstehende Woche überwiegt eine weitgehend zyklonale Westströmung. Dabei gelangen Fronten mit recht milden und feuchten atlantischen Luftmassen in den Alpenraum. In den Bergen, und hier vor allem in den Weststaulagen zwischen Vorarlberg und dem Salzkammergut, sind große NS-Mengen (>100mm) mit hoher SFG zu erwarten. Im Hochgebirge jenseits von 2000m erhält die Schneedecke ordentlich Nachschub. Leichte Abkühlung mit sinkender SFG ist in der zweiten Wochenhälfte in Sicht. Die Sonne macht sich generell rar und zeigt sich am ehesten im S und äußersten O. 
Vom fast wolkenlosem Himmel wie  am gestrigen So oder bei einem der letztwöchigen Zwischenhochs (siehe Beitragsbild und Fotostrecke am Beitragsende) wird sie jedenfalls nicht strahlen.

 

Synoptische Analyse:

Eine Tiefdruckstraße verläuft vom NA über Schottland, das nördl. ME bis NW-Russland. Mit einer stürmischen westl. Höhenströmung werden laufend Fronten über die Ostalpen gesteuert.

Heute Mo erfolgt die Warmfrontpassage mit Regen entlang der Alpennordseite und im Tagesverlauf auch im O. Die SFG steigt auf 2000m. Wechselhaft und weitgehend trocken verläuft der Tag an der Alpensüdseite.

Auch an den Folgetagen steuert die straffe und relativ milde Westströmung Fronten zu den Ostalpen, die vor allem von V bis OÖ erhebliche NS-Mengen verursachen. Trocken dürfte der Do verlaufen.

Exemplarisch die Karten mit der Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für Di:

 

Der erwartete Temperaturrückgang in der zweiten Wochenhälfte mit einem Absinken der SFG gegen 1000m ist nur von kurzer Dauer. Der Rücken, der sich über WE aufwölbt lenkt nur vorübergehend an seiner NO-Flanke kühlere Atlantikluft zu den Alpen:

 

Die  nördl. Ausdehnung des Rückens wird  durch das Tiefdruckgebiet, das sich am Fr noch über dem zentralen NA befindet und in weiterer Folge entlang der oben erwähnten Tiefdruckstraße nach O bewegt, rasch wieder zurückgedrängt. Im Gradientenfeld zwischen dem Rücken und dem Tief werden voraussichtlich am kommenden So  wieder sehr milde atlantische Luftmassen die Alpen fluten:

 

Interessant ist die vom GFS-Modellauf simulierte Aufwölbung über dem westl. NA bis Grönland (s. obige Karte).  Sollte es tatsächlich so kommen, dann ist in der letzten Novemberdekade mit einem Kaltlufteinbruch aus N ein winterlicher Wetterabschnitt bis in tiefe Lagen nicht auszuschließen. 

In Modellläufen der letzten Tage wurde aber immer wieder die Fortsetzung der hohe Dynamik über dem NA gezeigt. Damit wäre es nur eine Frage der Zeit ist, wann die nächste atlantische Front die Ostalpen erreicht.

Noch ist ein belastbarer Trend für die Wetterentwicklung in der letzten Novemberdekade nicht vorhersagbar. Betratet man den AOI (arktischer Oszillationsindex) der GFS-Ensembles wird schnell klar, dass aufgrund der großen Bandbreite der Berechnungen sowohl Blockinglagen, als auch Westdrift möglich sind:

Quelle: NOAA

 

Auch die Analyse des PW´s (Polarwirbel) lässt (für mich) keine klare Tendenz für den nahenden meteorologischen Winterbeginn erkennen. Gut entwickelt und zentriert in der Stratosphäre ist er im Vertikalschnitt mit dem troposphärischen PW verbunden. In der zweiten Novemberdekade zeigen Berechnungen eine Dehnung und Positionierung zwischen Kanada und Sibirien. Dies könnte eine flache Druckverteilung mit ausgedehnten Nebellagen über weiten Teilen der EU begünstigen.

 


            

            

            

            

            

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