Täglich grüßt das Murmeltier

Derzeit gleicht ein Tag dem anderen:
– geringe Druckunterschiede,
– feuchtlabile Luftschichtung,
– Höhentiefeinfluss,
– hohes Schwüleempfinden und ähnliche Tagesgänge mit etwas Chance auf etwas Sonne am Vormittag, gefolgt von rascher Quellwolkenbildung mit lokal starken Regenschauern und Gewittern ab Mittag. Dabei können aufgrund der geringen Verlagerungstendenz hohe NS-Summen in kurzer Zeit auftreten.
Dies gilt zumindest für den O Österreichs, wo die pwat-Werte (niederschlagbares Wasser) mit ca. 35mm lt. Radiosondenaufstieg Wien seit Tagen recht hoch sind.  Sehr anschaulich kommt dies in den aufsummierten NS-Mengen vom Junianfang und deren Abweichung vom Durchschnittswert des letzten Referenzzeitraumes zum Ausdruck:

 

Quelle: Klimamonitoring ZAMG

 

Nach W zu ist die Luftschichtung etwas stabiler und bei wechselhaften Wettercharakter  bleibt es, abgesehen von Schauern über dem Bergland, oft trocken.
Heute Do und morgen Fr wird sich daran  nichts ändern. Auch das Wochenende bleibt durchwachsen, allerdings nimmt die Schauer-/Gewitterneigung deutlich ab, da sich der Höhentiefeinfluss abschwächt und aus W ein Rücken des Subtropenhochs seine Fühler zu den Ostalpen ausstreckt. Dieser wird an der Vorderseite eines Cutoff`s über dem NA aufgewölbt und stützt ein mächtiges Skandinavienhoch, das eine zonale Achsausrichtung einnimmt. Der Ostalpenraum gelangt an seiner Südflanke in eine östliche Grundströmung. Mit dieser wird trockenere Kontinentalluft herangführt:

 

Die neue Woche beginnt am Mo aus heutiger Sicht trocken mit hohem Sonnenanteil. Ob diese Freude länger währt, ist jedoch höchst unsicher. Den die Wetterlage beinhaltet hohes KLT-Potential. Bereits am Di soll nach neuesten Simulationen eines dieser schwer erfassbaren kleinen Höhentiefs knapp nördlich der Ostalpen zu liegen kommen:

 

Behalten die letzten Simulationen recht (sowohl GFS, als auch das IFS des EZ), könnet es sich dieser KLT (Kaltlufttropfen) in der Nähe der Ostalpen bequem machen und hier wieder für recht unbeständigen Wettercharakter sorgen. Allfällige Schauer dürften  aber in überschaubarer Intensität  ausfallen.

Beständiges Sommerwetter ist nicht in Sicht! Der Atlantik bleibt weiterhin blockiert!

2 Gedanken zu „Täglich grüßt das Murmeltier“

  1. Sehr unsympathisch und mühsam, diese Tümpelwetterlage bei „High over Low“. Bin eher Laie, aber so wie ich die Karten lesen kann, tippe ich mal da drauf, dass es im ganzen Juni in Östösterreich keinen einzigen Sommertag, geschweige denn Hitzetag geben wird. Wäre sehr ungewöhnlich und nach den April- und Mainiederlagen nochmal eine Faust aufs Aug….

    1. So weit würde ich mich nicht beim Fenster rauslehnen!

      Das festgefahrene Atlantikblocking mit der resultierenden NS-reichen Tümpelwetterlage in Ostösterreich zeigt in den Simulationen für den erweiterten Mittelfristzeitraum Zerfallstendenzen. Mich würde es nicht wundern, wenn auch Ostösterreich in der dritten Junidekade die erste Hitzwelle erlebt 😉

      Das was derzeit in der Atmosphäre passiert, ist ein typisches Ausgleichsverhalten und Segen für die Natur und hoffentlich auch eine Linderung des Grundwasserdefizits. Nach langer Trockenheit durch unterdurchschnittliche NS-Mengen schlägt das Pendel nun seit April in die andere Richtung aus. Die Darstellung der nachfolgend verlinkten NS-Abweichungen von 2022 und dem bisherige Jahr 2023 zeigt dies sehr eindrucksvoll:

      https://www.wettereck-triestingtal.at/wp-content/uploads/2023/06/10.06.2023.ns-ano.2022.jpg

      https://www.wettereck-triestingtal.at/wp-content/uploads/2023/06/10.06.2023.ns-ano.2023.jpg

      Ich habe mir Gedanken gemacht, was die Ursachen für diese „gestörte Zirkulation“ sind. Eine mögliche Erklärung könnten die Nachwirkungen des MW`s (Major Warming) in der Stratosphäre in der zweiten Februarhälfte und die späte Umstellung der Zirkulation des PW´s (Polarwirbel) auf Sommermodus sein.

      LG, Franz

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