Die Karwoche verlief äußerst wechselhaft und wie erwartet deutlich unterkühlt! Die ersten Tage behielt bei schwachem Hochdruckeinfluss die Sonne die Oberhand. In der eingeflossenen trockenen kontinentalen Kaltluft sanken dabei die Temperaturen an drei Tagen deutlich unter den Gefrierpunkt. An meiner Messstation in Thenneberg wurden Mi und Do morgendliche Tiefswerte von -6°C gemessen. An den Frühblühern sind die befürchteten Frostschäden sichtbar 🙁 Do/Fr dominierten bei noch trockenen Verhältnissen die Wolken. Sa/So ließ das Balkantief mit einer Front aus NO nochmals den Winter vorbeischauen. Oberhalb von 600m bildete sich vorübergehend eine Schneedecke, die Gestern So am Hocheck je nach Windeinwirkung knapp 15cm betrug. Dazu schmückte bizarres Raueis die Wälder im Gipfelbereich.
Die nachfolgende Fotostrecke dokumentiert das Wetter in der Karwoche in chronologischer Reihenfolge:
Ausflug in die Wachau am Di:
Oberes Triesingtal Mi/Do …………..
………….. und winterliches Intermezzo oberhalb 800m Sa/So:
Synoptische Analyse für die neuen Woche bis zum kommenden Wochenende:
Hinter einem schwachen Zwischenhoch am heutigen Ostermontag weitet sich in den nächsten Tagen eine zügige Westwetterlage vom NA bis ME aus und steuert Frontsysteme über die Ostalpen. Dabei übt das Hochdruckgebiet über Skandinavien/NW-Russland eine blockiertde Wirkung aus:
Hinter einer markanten Kaltfront, die voraussichtlich im Laufe des Do die Ostalpen erreicht, wird der nachfolgende Trog ins Mittelmeer abgelenkt und leitet bis inkl. kommendes Wochenende einen zyklonal dominierten Wetterabschnitt ein (GWL TM).
Die simulierte Geopotential-/Druckstruktur für kommenden Fr vom aktuellen GFS-Modelllauf zeigt einerseits den Trogvorstoß ins Mittelmeer und andererseits auch eine damit verbundene Tiefdruckentwicklung über Oberitalien:
Mit dieser Entwicklung gelangt an der Rückseite des Randtiefs Kaltluft aus nördl. Richtung zu den Ostalpen, während an seiner Vorderseite feuchtmilde Mittelmeerluft nach N gesteuert wird. Im Mischbereich dieser unterschiedlichen Luftmassen ist entlang einer Konvergenzlinie ab Do mit starkem NS zu rechnen. Der genaue zeitliche Ablauf ist noch nicht vorhersagbar.
Das kommende Wochenende steht dann im Zeichen eines riesigen komplexen Tiefdruckgebietes, das durch einer Hochdruckbrücke vom Azorenhoch zum Kontinentalhoch vom oben beschriebenen Troges abgeschnürt wird. Es bedeckt ME, den zentralen Mittelmeerraum und den Balkan und weist mehrere Tiefdruckkerne auf, die sich gegenseitig beeinflussen und deren genaue Position noch nicht in Stein gemeißelt ist:
Ein durchwachsener und überall zeitweise nasser Wettercharakter ist zu erwarten. Die teilweise herrschende Trockenheit sollte zumindest vorübergehend gemildert werden 🙂
Das ist die schönste Wettervorhersage, die ich seit vielen Jahren vernommen habe!!! Ich freue mich für den ganzen Osten Mitteleuropas, vor allem für Ungarn!
Deine Fotoserie ist wie immer grandios lieber Franz. Wir hatten hier im Wiener Becken auch minus 4, bin mal auf die Obstentwicklung gespannt.
LG von Anette
Abwarten, ich glaube erst an Regen, wenn er auch tatsächlich eintritt. Aber ich drück uns allen die Daumen.
Lg Birgit
Nach den letzten Modellrechnungen mache ich mir eher Sorgen, dass es – insbesondere von Do abends bis inkl. Fr in den NÖ Staugebieten – zu viel in kurzer Zeit regnet. Meine Erfahrung sagt mir zwar, dass NS-Mengen im Zusammenhang mit Adriatiefentwicklungen von den Wettermodellen schwer erfassbar sind, aber bis Do früh sollte Klarheit herrschen 😉
LG, Franz