Mit dem Vorstoß polarer Meereskaltluft hat sich über ME ein ausgedehnter Trog, der mit seiner Spitze bis N-Afrika reicht, gebildet. Kleinräumige Adriatiefstiefs haben südlich des Alpenhauptkammes und vor allem entlang der Grenze zu Slowenien (Karawanken) für größere Neuschneefälle (bis 50cm) gesorgt:
Die großskalige Druckverteilung war von den Wettermodellen gut erfasst und ist so eingetreten (GWL TrM). Kleinräumige Tiefdruckgebiete, die laufend über der Adria entstanden und nach NO zogen wurden bzgl. NS-Aufkommen im O Österreichs überbewertet, weshalb es hier auch zu keiner nennenswerten Schneedecke in höheren Lagen reichte. In tiefen Lagen blieb es bis jetzt wie erwartet ohnehin beim Regen.
Im Oberen Triestingtal zeigt sich bis gestern nicht einmal Kosmetikwinter, lediglich die frischere Luftmasse ist spürbar :
Der Tiefdruckeinfluss bleibt auch in den nächsten Tagen bestehen. Lokale und nur wenig ergiebige Schneefälle, teils in Schauerform, sind in den kommenden Tagen bei sehr wechselhaften Wettercharakter weiterhin an der Tagesordnung.
Der Trog wird bis zum Wochenende von einem Keil des Azorenhoch, der sich nach über GB nach Skandinavien ausdehnt und eine Brücke zum Kontinentalhoch bildet, abgeschnürt. Ein Höhentief mit Dipolstruktur bleibt zurück. Mit Winddrehung auf N entsteht eine Nordstaulage . Entlang der Alpennordseite sind diesmal die größten Schneemengen zu erwarten (10cm-20cm):
Bis zum Wochenanfang füllt sich der nördliche Kern des dipolartigen Höhentiefs auf, der südliche positioniert sich über dem Tyrrhenischen Meer. Zwischen diesem und der Hochdruckbrücke über dem nördl. ME gelangen die Ostalpen in höheren Schichten in eine ausgeprägte O/SO-Strömung, mit der feuchtmilde Mittelmeerluft auf die hier bodennah zu Ruhe gekommenen Kaltluft aufgleitet. Auch wenn es für eine belastbare Vorhersage noch zu früh ist, birgt diese Wetterlage das Potential für größere NS-Mengen entlang des Alpenostrandes in sich. Über NS-Intensität, NS-Verteilung und die SFG zu rätseln wäre aufgrund der noch herrschenden Unsicherheiten noch reine Spekulation.
Karte mit der vom aktuellen GFS-Modelllauf simulierten Geopotential-/Druckstruktur für kommenden Di:
Insgesamt kündigte sich für den weiteren Verlauf der Übergang zu ruhigem, zu Inversion und Stratusbewölkung neigendem Winterwetter mit Konservierung des Schnees an.