Global hat sich der langjährigen Trend mit deutlicher Erderwärmung auch 2022 fortgesetzt.
Die vergangenen acht Jahre sind auf dem besten Weg, die acht wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden, angeheizt durch die ständig steigenden Treibhausgaskonzentrationen.
Die Folgen: Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich, die Gletscherschmelze in Europa bricht Rekorde und extremes Wetter mit Unwettercharakter.
Mitteleuropa ist vom Temperaturanstieg deutlich stärker betroffen, als manch anderer Erdteil.
Bezogen auf Österreich war 2022 nach der vorläufigen Auswertung der ZAMG in den Niederungen das drittwärmste Jahr in der 256-jährigen Messgeschichte, auf den Bergen das wärmste!
Das folgende Bild, basierend auf den ZAMG-Datensatz Histalp Tiefland, veranschaulicht die Temperaturabweichungen seit Messbeginn bezogen auf die Klimareferenzperiode 1961-1990:
Nachfolgende Bilder zeigen die Abweichung der Jahresmittelwerte der Lufttemperatur bzw. des Niederschlags im Vergleich zur neuen (1991-2020) und alte (1961-1990) Klimarefernzperiode. Dabei ist gut erkennbar, dass durch die anthropogen beschleunigte Erderwärmung der Wert der neuen Klimarefernzperiode um ca. 1 K im Vergleich zur alten gestiegen ist. Die Abweichung beim NS dagegen ist in beiden Bezugszeiträumen recht ähnlich.
Quelle obiger Bilder ist die vorläufige Jahresbilanz 2022 der ZAMG, die auch eine detaillierte Auswertung getrennt nach Bundesländern beinhaltet.
Messwerte und Jahresüberblick über Temperatur (Maximum, Minimum) und Niederschlag an meiner Messstation in Thenneberg:
Höchsttemperatur: +34,9 am 05.08.2022
Tiefsttemperatur: -15,4 am 13.12.2022
Jahresniederschlag: knapp über 700mm
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Zum Abschluss beschreibe ich in wenigen Worten meine subjektive Wahrnehmung der einzelnen Jahreszeiten des abgelaufenen Wetterjahres dokumentiert mit ausgewählten Wetter- und Landschaftsbildern aus Beiträgen von 2022.
NS-armer milder Winter, längere Schneebedeckung nur in höheren Lagen:
Häufige südl. Anströmungen transportierten große Mengen von Saharastaub zu den Alpen, verfärbten die Schneeoberflächen gelblich und beschleunigten durch verstärkte Absorbation der Sonnenstrahlen das Abschmelzen des Schnees:
Winterliches Intermezzo Anfang April:
Prächtige Obstblüte im Oberen Triestingtal:
Abkühlung an Bergsseen im folgenden heißen Sommer:
Sommerliche Bergimpressionen:
Üppige Blumenpracht im Garten:
Gewitterarmer Sommer im Oberen Triestingtal:
Sonniger, trockener, nebelarmer und milder Herbst mit „Goldenem Oktober“:
Sehr milder Spätherbst und Frühwinter mit 2 kurzen winterlichen Einschüben:
Früh einsetzendes und lang anhaltendes Weihnachtstauwetter mit positiven Temperaturrekorden zum Jahreswechsel:
Lieber Franz,
alles sehr bedrückend, bis auf die schönen Fotos natürlich. Aber in diesem Jahr kam ich im Wiener Becken mit dem Wetter an meine Grenzen. Diese Nebeltage mit extrem mieser Luft und all der Schornsteinrauch der Kaminbenutzer noch dazu, so gemütlich das ja ist, aber es zieht in diesen Tagen nicht ab. Und dann die Hitze in diesem Sommer, die Trockenheit, die den Boden betonhart gemacht hat im Garten. … wenn ich könnte ich würde auswandern, wirklich, das ist alles ätzend hier im Wiener Becken. Entweder zu windig, zu nebelig oder zu heiß, dazwischen gibts auch mal angenehmes – doch kaum kommt die Sonne raus, geht der Wind los und haut alles vom Gartentisch.