Wochenprognose: überdurchschnittlich starker PW bewirkt Fortsetzung der persistenten milden Westlage

Nach der gestrigen Passage der angekündigten schwachen Kaltfront setzt sich pünktlich zum Wochenende in der eingeflossenen kühleren Luftmasse ein Zwischenhoch durch. Restwolken entlang der Alpennordseite lösen sich am heutigen Sa bald auf, der So wird abgesehen von dünnen Cirren ungetrübt sonnig.
Mit Annäherung des nächsten Atlantiktroges stellt sich am Mo eine Föhnlage ein. Das Wochenendhoch, das mittlerweile über OE liegt, verhindert ein rasches Durchschwenken des Troges, übt eine blockierende Wirkung aus und erzwingt in der Nacht auf Di einen Abtropfprozess in den Golf von Genua:

 

 

Nach einer langen nordföhngeprägten Trockenperiode dürfte es dabei in den Südalpen zu nennenswerten Schneefällen kommen. Entlang der Alpennordseite führt das rasch durchschwenkende Trogresiduum bei auflebendem Westwind lediglich zu einer spürbaren Abkühlung, aber kaum zu NS.

Bereits ab Mitte der Woche folgt mit Rückdrehen der Strömung auf eine recht glatte WSW/W-Strömung der Übergang zu einem wieder deutlich zu milden und wechselhaften Wetterabschnitt.

Exemplarisch die Karten mit der Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für Mi und Fr:

 

Die Ensemblerechnung der letzten 4 Modellläufe des amerikanischen GFS für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ lassen keine Spätwintergefühle aufkommen. Das wechselhafte zonale Zirkulationsmuster mit milden atlantischen Luftmassen bleibt allen Anschein nach bestehen:

2 Gedanken zu „Wochenprognose: überdurchschnittlich starker PW bewirkt Fortsetzung der persistenten milden Westlage“

    1. Servus Andreas,
      ich sehe keine Anzeichen dafür! In der von dir genannten Zeit zeigt der PW in 32hPa nach wie vor jahreszeitliche Rekordwerte bei den Temperaturen (bis -72°C) und den Zonalwinden. Nach unten bleibt er mit dem steuerndem PW-Fragment, das in der Troposphäre über NO-Kanada/Grönland liegt, verbunden:
      siehe: https://www.stratobserve.com/misc_vort3d
      Über dem Sektor NA/EU wird daher meines Erachtens in nächster Zeit eine wechselhafte und insgesamt zu milde zonale Westwetterlage tonangebend bleiben.
      Mi ist aber aufgefallen, dass in den oberen Stockwerken der Stratosphäre in der letzten Februardekade ein PW-displacement in Richtung Nordamerika erfolgt, das sich langsam nach unten vorarbeitet. Die Auswirkungen auf die untere Stratosphäre und die Troposphäre werde ich beobachten und bei neuen Erkenntnissen auf unser Wetter hier analysieren.
      Für ein „final warming“ ist es noch zu früh, aber u.U. entwickelt sich ein „minor warming“ mit Überraschungspotential auf den troposphärischen PW.
      Es ist zwar noch spekulativ, aber die noch mit Vorsicht zu nehmenden Simulationen von GFS für den erweiterten Mittelfristzeitraum zeigen für die Troposphäre eine Geopotentialverlagerung von Kanada in Richtung Sibirien und die Entwicklung zweier PW-Fragmente. Dann könnte sich Raum für eine Aufwölbung des Azorenhochs nach N ergeben, oder Ausweitung in Richtung ME. Zwischen Spätwinter und totalem Frühlingsdurchbruch ist noch alles möglich ……. Abwarten und Tee trinken 😉
      LG, Franz

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